Zahnärztlicher Kinderpass
Definition
Der Zahnärztliche Kinderpass ist ein Dokumentationsheft, das Frauen bereits bei der ersten Vorsorgeuntersuchung im Rahmen einer Schwangerschaft zusammen mit dem Mutterpass von der betreuenden Frauenärztin oder dem Frauenarzt erhalten. Er kann auch zu einem späteren Zeitpunkt vom Zahnarzt bzw. der Zahnärztin ausgegeben werden. Das Heft dient der Dokumentation der Mund- bzw. Zahngesundheit von Kindern.
Funktion
Der Zahnärztliche Kinderpass wurde zusätzlich zum Mutterpass und zum ärztlichen Kinderuntersuchungsheft eingeführt, um die Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen systematisch zu fördern. Er unterstützt die Früherkennung und Prävention oraler Erkrankungen, insbesondere von Karies, Zahnfehlstellungen und Zahntraumata. Darüber hinaus soll er Eltern zu einer regelmäßigen zahnärztlichen Untersuchung motivieren und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten und Kinderärzten stärken.
Untersuchungen
Die erste zahnärztliche Untersuchung (UZ 1) findet im Alter von etwa 6 bis 9 Lebensmonaten statt. Es folgen fünf weitere halbjährliche Früherkennungsuntersuchungen (UZ 2–UZ 6) bis zum sechsten Lebensjahr. Die Zeitpunkte sind auf die ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen im Kindesalter (U5–U7) abgestimmt.
Bei den jeweiligen Untersuchungen werden die Mundhygiene, Fluoridierung sowie eventuelle Kariesbefunde, Traumata oder Unfälle dokumentiert.
Elterninformationen
Im Zahnärztlichen Kinderpass finden sich Hinweise für Eltern zu folgenden Themen:
- Zahnpflege ab dem ersten Zahn
- Ernährung und Fluoridierung
- Daumenlutschen und Schnullergebrauch
- Verhalten bei Zahnunfällen
Literatur
- Zahnärztekammer Schleswig-Holstein: Zahnärztlicher Kinderpass, abgerufen am 29.10.2025.
- Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg: Zahnärztlicher Kinderpass, abgerufen am 29.10.2025.
- Bundesministerium für Gesundheit: Zahnvorsorgeuntersuchungen, abgerufen am 29.10.2025.
- Bayerische Landeszahnärztekammer: Zahnärztlicher Kinderpass (6. Auflage, 2023).