Y-Chromosom
Englisch: Y-chromosome
Definition
Beim Y-Chromosom handelt es sich um ein Geschlechtschromosom (Gonosom). Es liegt beim männlichen Geschlecht in Kombination mit dem X-Chromosom (hemizygot; XY) vor.
Beim weiblichen Geschlecht gibt es kein Y-Chromosom. Stattdessen liegt dort das X-Chromosom doppelt (homozygot; XX) vor.
Genetik
Das Y-Chromosom ist ca. 62 Millionen Basenpaare lang, was etwa 2 % des gesamten Genoms entspricht. Es trägt 693 Gene, von denen 106 Protein-kodierende Gene sind. Insgesamt werden 488-Protein-Transkripte vorhergesagt.[1] Teile des Y-Chromosoms sind pseudoautosomal.
Pathologie
Da etwa 50 % der Menschen kein Y-Chromosom besitzen, ist klar, dass auf dem Y-Chromosom keine essentiellen Gene liegen dürfen. Der bisher einzige bekannte auf dem Y-Chromosom auftretende Gendefekt mit signifikanter Verbreitung ist eine Deletion oder Mutation des SRY-Gens. Diese Mutation resultiert in einer Fehlentwicklung der Hoden. Weitere Y-Chromosom-assoziierte Krankheiten sind:
Y-Chromosom Mikrodeletion
Dabei handelt es sich um eine Reihe von Krankheiten, die auf fehlende Gene auf dem Y-Chromosom zurückzuführen sind. Die meisten Betroffenen entwickeln dabei keine Symptome. Allerdings treten diese Mutationen gehäuft bei Männern mit keiner oder reduzierter Fertilität auf.
Defektes Y-Chromosom
Betroffene Personen bilden einen weiblichen Phänotyp und sind unfruchtbar.
Klinefelter-Syndrom
Das Klinefelter-Syndrom ist eine Aneuploidie, bei welcher ein zusätzliches X-Chromosom vorliegt. Betroffene Personen bilden einen männlichen Phänotyp aus. Es zeigen sich generelle Symptome einer Keimdrüsenunterfunktion.
Tierreich
Anders als bei den Säugetieren gibt es bei Vögeln ein W- und ein Z-Chromosom. Besonders ist, dass die Weibchen hier heterogametischen (WZ) und die Männchen homogametischen (ZZ) Geschlechts sind.
Quelle
- ↑ Rhie et al. The complete sequence of a human Y chromosome. Nature.2023
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