Maschinelle Autotransfusion
Synonyme: Cell Saver, Wundblut-Retransfusion, MAT
Definition
Maschinelle Autotransfusion, kurz MAT, ist ein Verfahren, mit dem intra- und postoperativ verlorenes Eigenblut des Patienten gesammelt, aufbereitet und retransfundiert werden kann. Hierbei können je nach Bedarf und Gerät sowohl Erythrozytenkonzentrate (EK) als auch Vollblutkonzentrate gewonnen werden.
Funktionsprinzip
Bei der MAT wird mittels eines doppellumigen Schlauchs ein Antikoagulans in den Absauger eingebracht und das Blut abgesaugt. Ein vorgeschalteter Filter verhindert das Einschwemmen größerer Partikel. Das aufgefangene Blut wird anschließend aufgearbeitet: Erythrozyten werden durch Zentrifugation und Zufügen einer Waschlösung von unerwünschten Komponenten wie freiem Hämoglobin, Thrombozyten, Leukozyten oder Zytokinen getrennt. Die gewaschenen Erythrozyten werden in einer Suspension mit Kochsalzlösung retransfundiert.
Indikationen
Die maschinelle Autotransfusion wird im Rahmen des Patient Blood Managements angewendet und kann den Bedarf an Fremdblutkonserven reduzieren. Sie stellt insbesondere bei Fehlen von Fremdblutkonserven sowie bei Ablehnung von Fremdbluttransfusionen durch den Patienten eine wichtige Maßnahme dar.
Die MAT wird v.a. bei Eingriffen mit großem erwarteten Blutverlust und bei akuten intraoperativen Blutungen empfohlen.
Kontraindikationen
- bakterielle Kontamination, Bakteriämie, akute systemische Infektion
- Maligne Neoplasie im Operationsgebiet
Weblinks
- Patient Blood Management, abgerufen am 19.11.2020
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