Woronoff-Ring
Synonym: Leucoderma psoriaticum
Englisch: Woronoff's ring
Definition
Der Woronoff-Ring ist eine haloartige, periläsionale Hypopigmentierung der Haut um Psoriasis-Plaques, die nach topischer Therapie oder Phototherapie auftritt. Es handelt sich um ein Kontrastphänomen (Pseudoleukoderm) ohne Krankheitswert.
Abgrenzung
Die Begriffe Woronoff-Ring (Leucoderma psoriaticum) und Pseudoleukoderma psoriaticum (Leucoderma psoriaticum spurium) werden in der Literatur teilweise synonym verwendet. Beide Phänomene treten im Rahmen einer Dithranol-Therapie auf. Einige Autoren unterscheiden die Termini anhand der vermuteten unterschiedlichen Pathogenese: während Woronoff-Ringe (möglicherweise) durch eine vorübergehende Störung der Melanozyten (mit)verursacht werden, soll das Pseudoleukoderma psoriaticum durch eine verminderte Haftung brauner Oxidationsprodukte von Dithranol bei der Abschuppung der Psoriasis-Läsionen entstehen. Derzeit (2025) ist aber unklar, ob diese Mechanismen tatsächlich ursächlich sind und es sich somit um zwei verschiedene Phänomene handelt.
Pathophysiologie
Die pathophysiologischen Mechanismen sind bisher (2025) nicht abschließend geklärt. Der Woronoff-Ring entsteht meistens nach einer lokalen Therapie mit Dithranol oder einer Phototherapie. Vermutet wird eine Verminderung der Melaninproduktion im Rahmen der Autoimmunreaktion gegen die Melanozyten bei gleichzeitig vermehrter Melanozytenzahl. Dabei wirken die für die Psoriasis typischen Zytokine wie IL-17 und TNF-α hemmend auf die Melaninsynthese. Durch ein unregelmäßiges Abheilen der Läsionen entsteht der vorübergehende Kontrastunterschied.
Obwohl eine vorübergehende Störung der Melanozyten (mit)ursächlich ist, wird der Woronoff-Ring als Pseudoleukoderm bezeichnet.
Literatur
- Altemeyers Enzyklopädie: Woronoff-Ring, abgerufen am 4.9.2025
- Prinz, J.: The Woronoff Ring in Psoriasis and the Mechanisms of Post-inflammatory Hypopigmentation, Acta Derm Venereol, 2020