Vaskuläres Remodeling
Englisch: vascular remodeling
Synonym: Gefäßremodeling, vaskulärer Umbau
Definition
Als vaskuläres Remodeling bezeichnet man in der Pathologie einen reaktiven Gewebeumbau (Remodeling) in Blutgefäßen zur Anpassung an veränderte hämodynamische Gegebenheiten, z.B. im Rahmen einer arteriellen Hypertonie.
Ätiopathogenese
Ein vaskuläres Remodeling kann durch verschiedene Stimuli verursacht werden. Am relevantesten sind Veränderungen der Hämodynamik. Jedoch spielen auch weitere Faktoren, wie Entzündungsprozesse, endotheliale Dysfunktion (z.B. durch Verletzungen der Intima) oder oxidativer Stress eine wichtige Rolle. Ein Remodeling kann zudem eine physiologische Reaktion sein, z.B. in Folge intensiver sportlicher Aktivität.
Es handelt sich um eine komplexen, regulierten Vorgang, bei dem verschiedene Signalkaskaden und Transkriptionsfaktoren eine Rolle spielen. Es kommt letztlich zu einer vermehrten Expression vieler verschiedener Gene, deren Genprodukte z.B. in Zellwachstum, Proliferation, Apoptose oder den Auf- und Abbau der extrazellulären Matrix involviert sind. Dazu gehören z.B. Wachstumshormone wie VEGF und PDGF sowie Zytokine wie TGF und Matrix-Metalloproteasen (MMP).
Die pathophysiologischen Vorgänge unterscheiden sich je nach Stimulus und Gefäßlokalisation. So unterscheiden sich die Veränderungen kleiner Widerstandsgefäße im Rahmen einer Hypertonie von denen großer Arterien.
Komplikationen
Durch pathologisches Remodeling wird die Entstehung weiterer kardiovaskulärer Erkrankungen begünstigt, da die veränderte Gefäßwand steifer ist und es z.B. zu einer Stenosierung des Gefäßlumens kommen kann. Mögliche Komplikationen sind Perfusionsstörungen, die zu Myokardinfarkten, pAVK, Schlaganfällen oder Aneurysmen führen können.
Quelle
- Springer: Vascular Remodeling in Health and Disease , abgerufen am 11.12.23
- Pubmed: Mechanisms of vascular remodeling in hypertension/ , abgerufen am 11.12.23
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