VISA
Synonyme: Vancomycin-intermediär-resistenter Staphylococcus aureus, Vancomycin-intermediär-empfindlicher Staphylococcus aureus
Englisch: vancomycin-intermediate Staphylococcus aureus
Definition
VISA, kurz für Vancomycin-intermediär-sensibler Staphylococcus aureus, bezeichnet Staphylococcus-aureus-Bakterien, die eine verminderte Empfindlichkeit für das Glykopeptid-Antibiotikum Vancomycin aufweisen. Sie zählen somit zu den Glykopeptid-intermediär-sensiblen Staphylococci aurei (GISA). Bakterien mit einer vollständigen Resistenz werden Vancomycin-resistenter Staphylococcus aureus (VRSA) genannt.
Vorkommen
Der VISA-Phänotyp ist relativ selten, bislang wurde nur von wenigen Fällen in den USA berichtet.
Nachweis
Da der Phänotyp instabil ist, sollte der Nachweis immer aus einer frischen Primärkultur erfolgen. Eine erhöhte minimale Hemmkonzentration (MHK) für Vancomycin (≥ 4 mg/l) ist hinweisgebend.
Resistenzmechanismus
Der Resistenzmechanismus ist komplex und nicht vollständig verstanden. Verschiedene Mechanismen verstärken die Zellwand und verringern die Autolyse. In manchen Stämmen konnte das vanA-Resistenzgen nachgewiesen werden.
Klinische Relevanz
MRSA-Stämme, die gleichzeitig eine verringerte Empfindlichkeit für Vancomycin oder andere Glykopeptid-Antibiotika aufweisen, würden die Behandlung von MRSA-Infektionen maßgeblich erschweren. Therapieoptionen sind dann bspw. Linezolid oder Daptomycin.
Quellen
- RKI - Staphylokokken-Erkrankungen, insbesondere Infektionen durch MRSA, abgerufen am 13.01.2023
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