Tubenspülung
Synonyme: Lipiodolspülung, Lipiodol-Flush
Englisch: lipiodol flush
Definition
Die Tubenspülung ist ein Verfahren der Reproduktionsmedizin, bei dem eine geringe Menge Lipiodol in die Gebärmutterhöhle und die Eileiter instilliert wird. Ziel ist eine mechanisch-therapeutische Verbesserung der Tubendurchgängigkeit und möglicherweise eine immunologisch vermittelte Erhöhung der Fertilität.
Mechanismus
Die hydrophobe, visköse Natur von Lipiodol ermöglicht ein gleichmäßiges Benetzen des Tubenlumens. Dabei kann es zu mechanischer Entfernung von Schleimpfropfen, Zelltrümmern oder Mikroadhäsionen kommen. Zusätzlich wird eine lokale Modulation der Makrophagenaktivität und Zytokinexpression diskutiert, die das endometriale Milieu zugunsten der Implantation beeinflussen soll.
Evidenz
Prospektive Studien zeigen bei Frauen mit ungeklärter Infertilität nach Tubenspülung eine erhöhte spontane Konzeptionsrate innerhalb von 6 Monaten. Der Effekt ist zeitlich begrenzt und die Datenlage heterogen.
Risiken
Zu den Risiken und Nebenwirkungen zählen kurzzeitige Unterbauchschmerzen, vasovagale Reaktionen und selten Lipiodol-Embolisationen (v.a. pulmonal bei überhöhter Injektionsmenge).
Kontraindikationen
Kontraindikationen sind floride Infektionen, ein bekannter Tubenverschluss oder eine Allergie.