Traktionsamotio
Synonym: Traktionsablatio
Definition
Die Traktionsamotio ist eine durch Zugkräfte hervorgerufene Netzhautablösung (Amotio) die z.B. als Komplikation der proliferativen diabetischen Retinopathie auftritt.
Ätiologie
Zu einer Traktionsamotio führen Erkrankungen, in deren Rahmen es zu Neovaskularisationen oder der Ausbildung von Membranen an der Retina kommt. Hierzu gehören z.B.:
- diabetische Retinopathie
- Frühgeborenen-Retinopathie
- proliferative Vitreoretinopathie
Pathogenese
Bei der proliferativen diabetischen Retinopathie und der Frühgeborenen-Retinopathie entstehen Neovaskularisationen ausgehend von retinalen Gefäßen. Initial ist nur die Retina betroffen, später reichen die Neovaskularisationen auch in den präretinalen Raum hinein. Es kommt zu rezidivierenden Glaskörperblutungen und der Ausbildung von Netzhaut-Glaskörpermembranen. Auch bei der proliferativen Vitreoretinopathie bilden sich Membranen an der Retina.
In allen Fällen neigen die Membranen zum narbigen Schrumpfen und üben dabei Zug auf die Retina aus. Diese Zugkräfte lösen die Traktionsamotio aus.
Klinik
Der Zug an der Netzhaut verursacht zunächst Photopsien. Bei Ablösung der Netzhaut kommt es dann zu wachsenden Gesichtsfelddefekten.
Diagnostik
Neben den Zeichen der zugrundeliegenden Pathologie findet man in der Ophthalmoskopie eine blasige Abhebung der Retina. Die Membranen sind als graue Stränge zu sehen. Teils findet sich auch ein Loch in der Retina. Ist der Fundus oculi ophthalmoskopisch nicht zu erkennen, wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt.
Therapie
Therapie der Wahl ist die Pars-plana-Vitrektomie. Dadurch kann der gesamte Glaskörper entfernt werden und der Zug auf die Netzhaut lässt nach. Damit sich die Retina wieder anlegt, kann eine sogenannte innere Tamponade mit Gas oder Silikonöl durchgeführt werden.
um diese Funktion zu nutzen.