Silikonöl
Englisch: silicone oil
Definition
Silikonöle sind chemisch inerte, hydrophobe, farb- und geruchlose, polymerisierte Siloxaneinheiten, die mit organischen Resten substituiert sind.
Hintergrund
Medizinische Bedeutung
Beispiele für Anwendungsmöglichkeiten von Silikonen in der Medizin sind:
- Therapie übermäßiger Gasbildung und Gasansammlung im Gastrointestinaltrakt bei Aerophagie, Meteorismus, Roemheld-Syndrom oder auch bei verstärkter Gasbildung nach Operationen
- vor diagnostischen Untersuchungen im Bauchbereich zur Reduzierung von Gasschatten im Röntgenbild oder in der Sonografie
- Therapie bei Kopflausbefall
- Temporäre Silikonöl-Implantation nach Vitrektomie
- Entschäumende Wirkung in Salbengrundlagen
Der medizinische Einsatz von Silikonölen gilt im Allgemeinen als unbedenklich. Durch Substitution der Silikonöle mit anderen Stoffgruppen, wie beispielsweise Polyethylenglykolen sinkt jedoch die Hautverträglichkeit. Aus Gründen des Umweltschutzes wird der Einsatz kritisiert, da Silikone kaum abbaubar sind und daher eine Umweltbelastung darstellen.
Quellen
- Ian F Burgess, Christine M Brown, Peter N Lee; Treatment of head louse infestation with 4% dimeticone lotion: randomised controlled equivalence trial; BMJ 2005 18;330(7505):1423.
- H Nazir et al.; Silicone oil emulsions: strategies to improve their stability and applications in hair care products Int J Cosmet Sci 2014 Apr;36(2):124-33.
- Wenande E, Garvey LH. Immediate-type hypersensitivity to polyethylene glycols: a review. Clin Exp Allergy. 2016;46(7):907–22.
- Gnad H et al; Temporäre Silikonöl-Implantation nach Vitrektomie bei proliferativer diabetischer Retinopathie, Klin Monbl Augenheilkd 1986; 189(11): 388-390
- Altmayers Enzyklopädie; Emolliens; abgerufen am 20.03.2024
- Kosmetik und Körperpflege, 4. Auflage, Bährle-Rapp, Springer
Fachgebiete:
Chemie
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Bearbeitet von Frank Antwerpes am 27.03.2024 Geprüft von DocCheck