Tourniquet-Test (Neurologie)
Definition
Der Tourniquet-Test ist ein klinischer Provokationstest, der zur Feststellung von Engpasssyndromen peripherer Nerven, u.a. des Nervus medianus und Nervus tibialis dient. Dabei wird eine Blutdruckmanschette an der betroffenen Extremität aufgepumpt bzw. ein Tourniquet angelegt, um durch eine kurzzeitige Ischämie die charakteristischen Symptome zu provozieren.
Tourniquet-Test des Nervus medianus
Dieser Test wird zur Diagnose des Kompressionssyndroms des Nervus medianus durchgeführt, das u.a. als Karpaltunnelsyndrom in Erscheinung tritt. Zur Durchführung wird die Blutdruckmanschette am Oberarm des Patienten angelegt und auf einen Druck von ca. 200 mmHg aufgepumpt. Dieser Druck muss anschließend für ein bis zwei Minuten beibehalten werden. Ein positives Ergebnis liegt vor, wenn nach dieser Zeit Parästhesien auftreten und/oder der Schmerz zunimmt.
Tourniquet-Test des Unterschenkels
Bei einem Verdacht auf ein Tarsaltunnelsyndrom wird der Tourniquet-Test am Unterschenkel angewendet. Hierbei wird die Manschette am Unterschenkel aufgepumpt und für eine Minute belassen. Treten anschließend Beschwerden i.S. des Tarsaltunnelsyndroms auf, so gilt der Test als positiv.
Literatur
- Glossar, Thieme, Hrsg, Version 1.0. Stuttgart: Thieme, 2025
- Bruns et al., Klinische Untersuchung der Halte- und Bewegungsorgane, 1. Auflage. Stuttgart: Thieme, 2019