Tetracain
Handelsnamen: Ophtocain, Eludril (Tetracain-haltig), Acoin, Gramicidine, Tyrothricine, Rapydan
Synonyme: Tetracainum, 2-Dimethylaminoethyl-(4-butylaminobenzoat)-Hydrochlorid
Englisch: Tetracaine
Definition
Tetracain ist ein Lokalanästhetikum, das zur kurzfristigen Betäubung von bestimmten Körperoberflächen angewendet wird (Oberflächenanästhetikum). Es eignet sich insbesondere für die lokale Schmerzausschaltung an Schleimhäuten. Tetracain wird v. a. von der Zahnheilkunde, der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde für kleinere Eingriffe in der Mundhöhle und an den Zähnen verwendet.
Chemie
Das Lokalanästhetikum besitzt die chemische Summenformel
- C15H24N2O2 * HCl
wobei die korrekte chemische Bezeichnung des Moleküls wie folgt lautet: 2-Dimethylaminoethyl-(4-butylaminobenzoat)-Hydrochlorid. Innerhalb der Strukturformel findet sich ein Benzolring; Tetracain ist demnach eine aromatische Verbindung. Bei Zimmertemperatur liegt das lokale Betäubungsmittel in Form der Base als wachsartige Substanz vor, als Salz der Salzsäure ist es kristallin. Der Schmelzpunkt der Tetracain-Base liegt bei etwa 40 – 64 °C und in der Hydrochlorid-Form liegt dieser bei rund 150 °C.
Anwendung
Lokale Injektion oder topische Lösung/Spray/Creme.
Wirkungsmechanismus
Die Tetracain-Moleküle blockieren bereits kurz nach der Aufnahme die Natriumkanäle am Axon der sensiblen Nervenfaser. Dadurch entfällt der Natrium-Einstrom, die Bildung eines Aktionspotenzials ist nicht möglich und es gelangt keine Information zum ZNS. Die Schmerzwahrnehmung ist ausgeschaltet. Die Wirkung hält einige Stunden an.
um diese Funktion zu nutzen.