Tennisbein
Englisch: tennis leg
Definition
Als Tennisbein wird ein Einriss der distalen Wadenmuskulatur bezeichnet, der typischerweise bei Rückschlagsportarten und Sprungdisziplinen vorkommt. Betroffen ist insbesondere der mediale Anteil des Musculus gastrocnemius am myotendinösen Übergang in die Achillessehne.
Pathogenese
Eine Extension des Kniegelenks und eine forcierte Dorsalflexion des Sprunggelenks scheinen die häufigsten biomechanischen Ursachen der Muskelverletzung zu sein. Betroffen ist insbesondere der mediale Anteil des Musculus gastrocnemius am Übergang in die Achillessehne. Selten kann auch eine Ruptur der Plantarissehne vorliegen.
Klinik
Typisch ist ein plötzlicher stechender Wadenschmerz. Je nach Ausmaß der Muskelverletzug können die typischen Zeichen eines Muskelfaserrisses auftreten: Schmerzen bei Anspannung, ein lokaler Druckschmerz, ein Hämatom und eine tastbare Delle.
Diagnostik
Die klinische Verdachtsdiagnose eines Tennisbeins kann radiologisch gesichert werden.
Sonographie
Die Ultraschalluntersuchung zeigt Flüssigkeit tief im medialen Musculus gastrocnemius und oberhalb des Musculus soleus, am deutlichsten in Höhe der myotendinösen Verbindung. Die Störung der Kontur und Echogenität der Muskelfasern zeigt den Muskelfaserriss an.
Magnetresonanztomographie
In der Magnetresonanztomographie (MRT) zeigt sich die Flüssigkeit tief im medialen Musculus gastrocnemius und oberhalb des Musculus soleus durch ein hohes T2w-Signal. Weiterhin sieht man eine fokale Unterbrechung der Muskelkontinuität entlang des tiefen Aspekts des medialen Gastrocnemius-Kopfs und ein assoziiertes Muskelödem. Die Plantarissehne kann entweder gerissen oder intakt sein.
Differenzialdiagnosen
- tiefe Venenthrombose
- rupturierte Baker-Zyste
Therapie
Die Akuttherapie erfolgt nach dem PECH-Schema (Pause, Kühlung, Kompression, Hochlagerung). Im Verlauf sollte eine physiotherapeutische Behandlung erfolgen. Der Sport kann nach frühestens 4 Wochen vorsichtig wieder aufgenommen werden, wobei zunächst über mindestens 4 Wochen ein entlastender und stabilisierender Tapeverband getragen werden sollte.
Bei größeren Muskelfaserrissen kann eine Operation erforderlich sein. Anschließend ist eine Rehabilitationsphase von ungefähr 6 bis 8 Wochen einzuhalten.
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