Tarsus (Veterinärmedizin)
Synonyme: Fußwurzel, Hinterfußwurzel
Definition
Als Tarsus bezeichnet man die Gesamtheit aller Tarsalknochen (Ossa tarsi) an der distalen Hintergliedmaße beim Haussäugetier.
Anatomie
Der Tarsus setzt sich aus drei Knochenreihen zusammen, die zwischen dem Unterschenkel (Crus) und dem Metatarsus liegen. Man unterscheidet zwischen folgenden drei Knochenreihen:
Tarsus | |
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Proximale Reihe: | Talus (Sprungbein) |
Calcaneus (Fersenbein) | |
Mittlere Reihe: | Os tarsi centrale (Os naviculare) |
Distale Reihe: | Os tarsale primum (Os cuneiforme mediale) |
Os tarsale secundum (Os cuneiforme intermedium) | |
Os tarsale tertium (Os cuneiforme laterale) | |
Os tarsale quartum (Os cuboideum) |
Beim Fleischfresser und Schwein sind alle sieben Tarsalknochen in ihrer vollen Ausprägung ausgebildet. Beim Wiederkäuer sind aufgrund von Verschmelzungsprozessen nur noch fünf Knochen anzutreffen. Bei diesen Tierarten ist das Os tarsi centrale mit dem Os tarsale quartum zum sogenannten Os centroquartale verschmolzen. Gleichzeitig ist das Os tarsale secundum mit dem Os tarsale tertium knöchern zum Os tarsale secundum et tertium verbunden. Das Pferd nimmt eine Mittelstellung ein und besitzt sechs Tarsalknochen. Hier sind das Os tarsale primum mit dem Os tarsale secundum zum Os tarsale primum et secundum verschmolzen.
Literatur
- Salomon, Franz-Viktor, Hans Geyer, Uwe Gille. Anatomie für die Tiermedizin. Georg Thieme Verlag, 2015.
- König, Horst Erich, and Hans-Georg Liebich. Anatomie der Haussäugetiere: Lehrbuch und Farbatlas für Studium und Praxis. Schattauer Verlag, 2014.
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