Squamös (Dermatologie)
von lateinisch: squama - Schuppe
Englisch: squamoid
Definition
In der Dermatologie bezeichnet der Begriff squamös das klinische Erscheinungsbild von Hautveränderungen, bei denen eine sichtbare Schuppung der Haut auftritt. Ursächlich ist eine veränderte Differenzierung oder Proliferationsrate der Korneozyten, die zu einem Abschilfern von Hornmaterial führt.
Dermatologie
Squamöse Effloreszenzen treten bei zahlreichen entzündlichen, präkanzerösen und neoplastischen Hauterkrankungen auf. Sie sind durch eine vermehrte (Hyperkeratose) oder gestörte Verhornung (Parakeratose) charakterisiert und stellen oft ein zentrales Leitsymptom dar. Typische Merkmale squamöser Hautveränderungen sind:
- Trockene, locker oder fest haftende Schuppen
- Weißlich, gelblich oder silbrig glänzend
Der Untergrund kann erythematös oder infiltriert sein. Mitunter erscheinen squamöse Efflorenzenzen auch aufgeraut oder verkrustet.
Hauterkrankungen
Squamöse Hauterkrankungen sind:
- Psoriasis vulgaris: silbrige Schuppen auf erythematösen Plaques
- Ichthyosen: generalisierte, feine bis grobe Schuppung
- Seborrhoisches Ekzem: fettige, gelbliche Schuppen, v.a. am Kapillitium
- Atopische Dermatitis (chronisch): trockene, feine Schuppung in Ekzemarealen
- Tinea corporis/Tinea capitis: randbetonte, squamöse Läsionen durch Dermatophyten
- Aktinische Keratose: fest haftende, raue, squamöse Läsion, präkanzerös
- Morbus Bowen: squamöse In-situ-Neoplasie der Epidermis
- Plattenepithelkarzinom der Haut: tumoröse, krustig-squamöse Läsion