Spirillum minus
Synonym: Spirillum minor
Definition
Unter dem Spirillum minus versteht man ein gramnegatives, mikroaerophiles, wendelförmiges, nicht sporenbildendes, begeißeltes und somit bewegliches Bakterium.
Epidemiologie
Pathogenese
Spirillum minus gehört zur normalen Rachenflora von Nagetieren und wird durch eine Bissverletzung durch Nagetiere oder über nagetierfressende Tiere (z.B. Katzen) übertragen.
Klinik
Eine Infektion mit Spirillum minus führt zum Rattenbissfieber. Dabei entwickelt sich nach einer Inkubationszeit von 1-4 Wochen Schorf an der Wunde. Anschließend entsteht ein fleckiges, violettes oder rötlich braunes Exanthem an Stamm und Extremitäten, in Kombination mit Fieberschüben von ca. fünf Tagen, gefolgt von von fünftägigen fieberfreien Abschnitten. Das Auftreten einer Schwellung von Leber, Milz und Lymphknoten sowie eine Lymphangitis sind ebenfalls möglich.
Nachweis
Die Diagnose wird in der Regel durch das Mikroskopieren eines Präparates aus der Hautläsion gestellt. Im Dunkelfeld und Phasenkontrast sieht man dabei eine große Anzahl von schraubenförmigen Bakterien. Der kulturelle Nachweis einer Infektion mit Spirillum minus ist nicht möglich.
Therapie
Eine Infektion wird häufig durch die Einnahme von Benzylpenicillinen oder Aminoglykosiden behandelt.
Prognose
Die Letalität beträgt unbehandelt fünf bis zehn Prozent.
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