Englisch: spermatocytic tumor
Ein spermatozytischer Tumor ist ein Keimzelltumor des Hodens, dessen Tumorzellen pathohistologisch teilweise primären und sekundären Spermatozyten ähneln.
Spermatozytische Tumoren sind selten. Sie machen etwa 1 bis 2 % aller testikulären Keimzelltumoren aus und betreffen meist Männer im 6. und 7. Lebensjahrzehnt.
Die Symptome des spermatozytischen Tumors ähneln denen anderer Hodentumoren. Es kommt zu einer meist schmerzlosen, ein- oder beidseitigen Hodenschwellung.
Die Diagnose ist nur nach einer Orchiektomie mithilfe der Pathohistologie möglich. Makroskopisch präsentiert sich der Tumor als multinoduläre, grauweißliche Masse, die gelatinöse, hämorrhagische und nekrotische Anteile aufweist.
Mikroskopisch lassen sich drei Zellpopulationen differenzieren:
Die Tumorzellen sind meist in Form von kleinen Knötchen und losen, blattförmigen Arrangements angeordnet. Bindegewebssepten und lymphozytäre Infiltrate, wie man sie bei Seminomen findet, fehlen.
Immunhistochemisch sind die Tumormarker, die man üblicherweise bei Keimzelltumoren findet, negativ, z.B. PLAP, Vimentin, AFP, OCT4, hCG und CEA.
Die Therapie ist abhängig vom Staging und Grading des Tumors. Spermatozytische Tumoren metastasieren relativ selten, so dass meist die radikale Orchiektomie als alleinige Therapiemanahme ergriffen wird.
Tags: Hodentumor, Keimzelltumor
Fachgebiete: Urologie
Diese Seite wurde zuletzt am 26. März 2021 um 18:16 Uhr bearbeitet.
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