Sklerostin
Synonym: Sclerostin
Englisch: sclerostin
Definition
Sklerostin, kurz SOST, ist ein Glykoprotein, das die Osteogenese hemmt und in Abhängigkeit von der mechanischen Belastung des Knochens sezerniert wird. Je geringer die Belastung, desto höher die Sklerostinsekretion. Dies erklärt den zunehmenden Schwund der Knochenmasse bei langer Inaktivität (z.B. bei Bettlägerigkeit).
Biochemie
Sklerostin ist das Produkt des SOST-Gens, das aus 213 Aminosäureresiduen besteht. Es kann den LRP5/6-Rezeptor binden und den Wnt-Signalweg inhibieren. Das wiederum führt zur Hemmung der Osteogenese. Die Beeinflussung des Wnt-Signalweges führt möglicherweise zu einem BMP-Antagonismus (bone morphogenetic protein). Die BMPs sind eine Gruppe verschiedener Wachstumsfaktoren, die unter anderem auch das Knochenwachstum induzieren.
Sekretion
Chondrozyten und Osteozyten produzieren Sklerostin und regulieren so die Osteoblastenaktivität und damit das Knochenwachstum.
Klinik
Bei eingeschränkter Funktion oder dem Verlust der Sklerostin-Funktion kommt es zu einem übermäßigen Knochenwachstum. Dieser Pathomechanismus bestimmt das klinische Bild von autosomal-rezessiv vererblichen Defekten des SOST-Gens, wie der Sklerosteose oder des van-Buchem-Syndroms.
Vor allem am Schädelknochen entstehen Hyperostosen, die zu Hirnnervenparesen und zu einer Erhöhung des Hirndrucks führen können.
Eine Hemmung von Sklerostin ist ein möglicher Therapieansatz bei Osteoporose, wie er z.B. mit dem monoklonalen Antikörper Romosozumab verfolgt wird.
um diese Funktion zu nutzen.