Geschlechtsmerkmal
Synonym: Sexualmerkmal
Englisch: sex characteristics
Definition
Geschlechtsmerkmale sind die geschlechtsspezifischen Attribute eines männlichen oder weiblichen Individuums. Anhand der Ausprägung dieser Merkmale kann ein Individuum dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet werden.
Man unterscheidet primäre, sekundäre und tertiäre Geschlechtsmerkmale.
Primäre Geschlechtsmerkmale
Die primären Geschlechtsmerkmale gehören zu den genetisch determinierten Merkmalen und umfassen die inneren und äußeren Geschlechtsorgane, die zur Fortpflanzung notwendig sind.
Es kann eine weitere Aufgliederung dieser Geschlechtsmerkmale erfolgen.
Das chromosomale Geschlecht beschreibt das Vorhandensein eines männlichen (XY) oder weiblichen (XX) Karyotyps. Das gonadale Geschlecht gibt die Art der vorhandenen Keimdrüsen an, also Hoden, Ovarien oder gegebenenfalls auch beides. Die vorhandenen Geschlechtsorgane, also Penis oder Vagina, werden mit dem Begriff des genitalen oder auch anatomischen Geschlechtes angegeben.
Darüber hinaus ist auch das Verhältnis und die Menge der Geschlechtshormone (unter anderem Östrogen und Testosteron) zu berücksichtigen. Hier findet der Begriff hormonelles Geschlecht Verwendung.
Männliche primäre Geschlechtsmerkmale
Zusammengefasst gehören nach den oben genannten Kriterien der Penis, das Scrotum mit Hoden und Nebenhoden, sowie die Prostata und der Samenleiter zu den primären Geschlechtsorganen beim Mann.
Weibliche primäre Geschlechtsorgane
Bei der Frau werden Vulva, Vagina, Tuba uterina, Uterus und die Ovarien zu dieser Kategorie gezählt.
Sekundäre Geschlechtsmerkmale
Bei den sekundären Geschlechtsmerkmalen handelt es sich um die, sich in der Pubertät entwickelnden, weiteren äußerlichen Merkmale, welche die Geschlechtsreife signalisieren und das geschlechtliche Erscheinungsbild als Mann beziehungsweise Frau vervollständigen.
Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass der Beginn der Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale beim Mann/Jungen etwas verzögert zu dem der Frau/des Mädchens erfolgt und im Wesentlichen auch von Umweltfaktoren (z.B. Ernährung) beeinflusst wird.
Die Entwicklung an sich folgt im Normalfall meist einer bestimmten Reihenfolge, wobei das Einsetzen und die Dauer der einzelnen Entwicklungsschritte von Individuum zu Individuum variiert.
Männliche sekundäre Geschlechtsmerkmale
Zu den sekundären Geschlechtsorganen beim Mann gehören die vermehrte Körperbehaarung an Brust, Bauch, Rücken, Achseln und im Schambereich sowie der Bartwuchs. Darüber hinaus erfolgt in der Pubertät der Stimmbruch und unter Umständen ein deutliches Hervortreten des Kehlkopfes, was auch als Adamsapfel bezeichnet wird.
Im Verlaufe der Pubertät tritt ebenfalls eine Umverteilung der Körpermasse zur typisch männlichen Statur mit breiten Schultern und schmalen Hüften sowie ein verstärkter Aufbau von Muskulatur auf, was ebenfalls zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen gezählt wird.
Weibliche sekundäre Geschlechtsmerkmale
Bei der Frau setzt mit Beginn der Pubertät das Brustwachstum (Thelarche) sowie der Schambehaarung (Pubarche) ein, was ein wesentlicher Bestandteil der weiblichen sekundären Geschlechtsmerkmale ist.
Außerdem werden auch die Achselbehaarung, die Regelblutung (Menstruation) und die weibliche Körpererscheinung (breite Hüften, schmale Taille, schmale Schultern) zu diesen Merkmalen gezählt.
Tertiäre Geschlechtsmerkmale
In den Bereich der tertiären Geschlechtsmerkmale, im englischen auch als Gender bezeichnet, fallen die psychischen, soziokulturellen und sich im Verhalten äußernden spezifischen Geschlechtsmerkmale.
Diese können je nach Kulturkreis stark variieren, sodass der Begriff des tertiären Geschlechtsmerkmales umstritten ist, da die gesellschaftlich auferlegten Rollenvorstellungen/-zwänge einem stetigen Wandel untergeben sind und sich, im Gegensatz zu den primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen (engl.: sex), nicht auf jedes beliebige Individuum anwenden lassen.
In diese Kategorie werden geschlechtsspezifische Berufswahl, Familienrolle, Kleidung und Verhalten eingeordnet.
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