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Sekretin-Pankreozymin-Test

Synonym: CCK-Sekretin-Test

1. Definition

Der Sekretin-Pankreatikozymin-Test ist ein internistisches Testverfahren zur Prüfung der exokrinen Pankreasfunktion.

2. Indikation

Als Indikation des Sekretin-Pankreozymin-Testes gilt der Verdacht auf eine exokrine Pankreasinsuffizienz, die durch maldigestionsbedingte Fettstühle gekennzeichnet ist, z.B. bei:

3. Kontraindikation

Als absolute Kontraindikation gilt die akute Pankreatitis.

4. Durchführung

Nach intravenöser Hormon-Infusion wird über eine Duodenalsonde das Duodenalsekret abgeleitet und labordiagnostisch untersucht. Vor der Funktionsprüfung sind Enzymsubstitutionspräparate (Pankreatin, z.B. Kreon®) abzusetzen und eine Nahrungskarenz von 12h einzuhalten.

Der Test erfolgt in 2 Schritten:

  • Zunächst werden 1ml/kg KG (entspricht 1KE/kg) Sekretin als Bolusgabe infundiert und in 15minütigem Abstand zwei Proben abgezogen.
  • Danach erfolgt die Infusion des Cholezystokinin-Analogons Pankreozymin (1 U/kg KG) und Entnahme zweier weiterer Testfraktionen innerhalb von 30 Minuten.

Im Anschluss an die Probenentnahme werden die Testfraktionen hinsichtlich Menge und ihres Gehaltes an

analysiert.

5. Physiologischer Hintergrund

Sekretin stimuliert die Bicarbonatsekretion der Pankreasausführungsgänge, Cholecystokinin die Enzymsekretion der Pankreas-Azini.

6. Bewertung

Die Bewertung des Testes ist aufgrund der fehlenden Standardisierung schwierig. Bislang (2019) gilt er jedoch als zuverlässigste Methode zum Nachweis einer exokrinen Pankreasinsuffizienz. Anhaltspunkte für eine normale (physiologische) Sekretion sind:

  • Sekretin-Stimulation
    • Gesamtvolumen > 67 ml/30 min
    • Bikarbonat-Sekretion > 6,5 mmol/30 min beziehungsweise
    • Bikarbonat-Konzentration > 70 mmol/l
  • Pankreozymin-Stimulation
    • Pankreas-Amylase-Sekretion > 12.000 U/30 min
    • Pankreas-Lipase-Sekretion > 65.000 U/30 min.

Falsch positive Ergebnisse können bei dem Test entstehen, wenn das Sekret nicht vollständig gesammelt, durch Zufluss von Magensäure verdünnt wird oder aus dem Zwölffingerdarm in den Magen zurückfließt. Falsch positiven Ergebnisse kommen in etwa 8 % der Fälle vor, falsch negative in etwa 6 %.

7. Verfügbarkeit

Der Sekretin-Pankreozymin-Test wird seit 2011 nicht mehr in Deutschland durchgeführt, da weder Cholecystokinin noch sein synthetisches Analogon Caerulein verfügbar sind.[1]

8. Quellen

  1. Mössner J, Keim V. Therapie mit Pankreasenzymen, Deutsches Ärzteblatt, Jg. 108, Heft 34-35, 29.08.2011, abgerufen am 04.07.2019

9. Literatur

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05.07.2019, 16:34
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