Schnelle Traumauntersuchung
Synonym: orientierende Ganzkörperuntersuchung
Definition
Unter einer schnellen Traumauntersuchung, kurz STU, versteht man das zügige, strukturierte Untersuchen eines Traumapatienten, um rechtzeitig lebensbedrohliche Zustände und Blutungen (= Load, Go and Treat) zu entdecken. Die STU erfasst systematisch alle wichtigen Körperzonen.
Hintergrund
Besteht der Verdacht auf ein Trauma, ist es notwendig, den Patienten nach der initialen Beurteilung (z.B. nach dem cABCDE-Schema) systematisch und zügig zu untersuchen. Nach der schnellen Traumauntersuchung erfolgt bei entsprechender Indikation eine komplette Immobilisation des Patienten.
Untersuchungsgang
- Untersuchung des Kopfes durch vorsichtiges Abtasten. Hände umfassen den kompletten Kopf (z.B. um Blutungen am Hinterkopf festzustellen)
- Abtasten des Gesichtsschädels
- Inspektion der Gehörgänge
- Vorsichtiges Abtasten der Halswirbelsäule (Stufenbildung? Hartspann der Muskulatur?)
- Inspektion der Trachea (Mittelstellung) und der Halsvenen (evtl. Halsvenenstauung)
- Abtasten beider Schlüsselbeine von innen nach außen
- Inspektion des Thorax in zwei Ebenen (frontal, seitlich)
- Auskultation des Thorax
- Abtasten des Sternums
- Abtasten der vier Quadranten des Abdomens (Druckschmerz?, Abwehrspannung?)
- Abtasten des Beckens in zwei Ebenen. Bei Instabilität zweite Ebene nicht mehr abtasten, bei schmerzhaftem Becken ist auf die Palpation komplett zu verzichten.
- Abtasten beider Oberschenkel (Sensibilität? Durchblutung? Druckschmerz?, Instabilität?, Volumen?)
- Abtasten beider Unterschenkel (s.o.)
- Abtasten beider Arme (s.o.)
- Achsengerechte Drehung des Patienten und Abtasten und Inspektion der Wirbelsäule
Fachgebiete:
Notfallmedizin
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