Synonym: Rhinoliquorrhö
Als Rhinoliquorrhoe bezeichnet man den Liquorabfluss (Liquorrhoe) aus der Nase.
Zu einer Rhinoliquorrhoe kommt es zum Beispiel bei Frakturen des Siebbeins, die im Rahmen frontobasaler Frakturen oder zentraler Mittelgesichtsfrakturen auftreten.
Eine weitere mögliche Ursache sind Felsenbeinquerbrüche. Da der Liquor bei diesem Frakturtyp aber aus der Paukenhöhle stammt, spricht man hier von einer falschen Rhinoliquorrhoe. Bei Felsenbeinlängsbrüchen tritt hingegen keine Rhinoliquorrhoe, sondern eine Otoliquorrhoe auf.
Bei einer Liquorrhoe sind zwei diagnostische Schritte erforderlich:
Zur Klärung, ob es sich bei dem Ausfluss um Liquor handelt, bietet sich in klinischer Umgebung die Bestimmung des Beta-Trace-Proteins oder des β2-Transferrins an. Dieser Nachweis hat eine sehr hohe Genauigkeit. Im präklinischen Umfeld oder bei nicht verfügbarer Labordiagnostik ist jedoch auch ein sehr einfacher Nachweis möglich. Dazu wird ein Glukoseteststreifen (z.B. einer für die Harnzuckerselbstkontrolle) in das Sekret getaucht. Gelingt ein Glukosenachweis, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Liquor cerebrospinalis.
Zur Lokalisation der Liquorquelle können bildgebende Verfahren wie CT, MRT oder eine Liquorszintigraphie durchgeführt werden. Dabei lässt sich gelegentlich freie Luft im Schädel nachweisen. Vor operativen Eingriffen zum Verschluss einer Liquorfistel haben invasive Maßnahmen einen hohen Stellenwert. Dabei wird intrathekal ein Farbstoff (Natrium-Fluorescein) injiziert, der sich im Fistelverlauf und -ausgang zeigt und einen sicheren Fistelverschluss ermöglicht.
siehe auch: Liquorrhoe, Pseudo-Rhinoliquorrhoe oder Otoliquorrhoe
Tags: Liquorfistel, Nase
Fachgebiete: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Neurochirurgie
Diese Seite wurde zuletzt am 21. Juni 2015 um 14:21 Uhr bearbeitet.
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