Reziproke Induktion
von lateinisch: reciprocus - wechselseitig, gegenseitig
Englisch: reciprocal induction
Definition
Eine reziproke Induktion bezeichnet in der Embryologie eine Wechselwirkung zwischen zwei Gewebestrukturen in Bezug auf ihr Wachstum.
Beispiele
Eine reziproke Induktion findet unter anderem im Rahmen der Embryonalentwicklung der Niere zwischen der Ureterknospe und dem metanephrogenen Blastem stattt. Ab der sechsten Entwicklungswoche entsteht die dritte Nierengeneration, die Nachniere, die aus dem metanephrogenem Blastem hervorgeht. Aus dem Urnierengang wächst dem metanephrogenen Blastem eine Ureterknospe entgegen, aus der Nierenbecken, Nierenkelche, Nierenpapille und Sammelrohre entstehen.
Die epitheliale Ureterknospe und das mesenchymale metanephrogene Blastem beeinflussen sich gegenseitig in ihrem Wachstum und bilden dabei die definitive Niere.
siehe Hauptartikel: Nierenentwicklung
Eine weitere Form der reziproken Induktion findet während der Odontogenese statt. Hier betrifft sie die gegenseitige Beeinflussung von Dentin und Zahnschmelz.
Literatur
- Ulfig, Brand Saberi: Kurzlehrbuch Embryologie, © 2017 Georg Thieme Verlag KG
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