Radikulärer Schmerz
von lateinisch: radix - Wurzel
Englisch: radicular pain
Definition
Radikuläre Schmerzen sind Schmerzen, die von einer oder mehreren Nervenwurzeln im Bereich der Wirbelsäule ausgehen. Sie entstehen als Konsequenz einer Radikulopathie. Radikuläre Schmerzen folgen dem Verlauf des betroffenen Nerven und werden in seinem Versorgungsgebiet empfunden.
- ICD10-Code: M54.1
Ursachen
Radikuläre Schmerzen werden durch die Reizung einer Nervenwurzel verursacht, häufig durch einen Bandscheibenvorfall, Osteophyten oder eine Entzündung. Sie strahlen in das Versorgungsgebiet des Nerven aus, z.B. in die Extremitäten. Der Schmerz wird dann dort stärker empfunden, als an der eigentlichen Schmerzquelle.
Radikuläre Schmerzen können von Parästhesien und Paresen begleitet werden.
Beispiel
Therapie
Ein radikulärer Schmerz sollte umgehend behandelt werden, da er ein Warnzeichen für eine pathologische Belastung des betroffenen Nerven ist. Neben der Gabe von Analgetika steht die Beseitigung der Schmerzursache im Vordergrund. Ein unbehandelter radikulärer Schmerz kann zu Atrophien der Muskulatur im Versorgungsgebiet des betroffenen Nerven und/oder zu fixierten Schonhaltungen mit Überlastung anderer Teile des Bewegungsapparats führen.
Die Behandlung umfasst
- Körperliche Schonung für 1-2 Tage
- Thermotherapie (Wärme, Kälte)
- Medikamente
- NSAR (z.B. Ibuprofen), in schweren Fälle können zusätzlich andere Analgetika zum Einsatz kommen (z.B. Opioide oder analgetisch wirksamen Neuroleptikum)
- Muskelrelaxantien
Nach Abklingen der akuten Symptome erfolgt eine Physiotherapie mit gezielten Bewegungsübungen (Rückenschule), sowie Anleitung zur Vermeidung von Fehlhaltungen und Fehlbelastungen.
Bei Versagen kommt ggf. eine periradikuläre Therapie (PRT) in Frage.
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