Pyrethrin
Definition
Pyrethrine sind eine Gruppe von Naturstoffen mit insektizider Wirkung, die aus bestimmten Chrysanthemen isoliert werden. Der wichtigste und am meisten in Landwirtschaft und Pflanzenzucht angewendete Vertreter ist das Pyrethrum.
Geschichte
Die Entdeckung und Nutzung der Pyrethrine geht auf das US-Militär zurück. Während der Zeit des Ersten Weltkrieges extrahierten Marineangehörige Chrysanthemenblüten mit Kerosin. Hieraus bildete sich ein hochkonzentriertes Pyrethrin-Extrakt (Pyrethrum), welches in Spraydosen abgefüllt im Kampf gegen Mücken und Moskitos eingesetzt wurde. 1924 entschlüsselten die Wissenschaftler Hermann Staudinger und Lavoslav Ružička die Struktur der Pyrethrin-Moleküle. Die Chemiker gelten auch als Begrüner der synthetischen Herstellung dieser Form von Insektiziden.
Bekannte Vertreter
- Pyrethrum
- Pyrethrin I
- Pyrethrin II
- Jasmolin I
- Jasmolin II
- Cinerin I
- Cinerin II
Wirkmechanismus
Pyrethrine wirken auf Insekten als Kontaktinsektizide. Der toxische Effekt tritt sehr schnell ein. Warmblüter resorbieren den Wirkstoff nur eingeschränkt, weshalb bei ihnen die Toxizität als gering eingestuft werden kann. Einige Schädlinge sind in der Lage, die Verbindung in ihrem Organismus abzubauen und sich im Anschluss wieder zu erholen. Um diesen Effekt zu umgehen, wird den Pyrethrinen Piperonylbutoxid beigemischt.
Piperonylbutoxid selbst besitzt keine insektiziden Eigenschaften, hemmt jedoch den metabolischen Abbau und verlängert somit die Einwirkzeit. Durch ein Mischungsverhältnis von 2 bis 5 zu 1 von Piperonylbutoxid zu Pyrethrum kann die Toxizität des Wirkstoffes für Arthropoden bis zu 10-fach erhöht werden. Gleichzeitig können unter Umständen auch bestehende Resistenzen durchbrochen werden.
Wirkungsspektrum
Pyrethrine sind insbesondere wirksam gegen:
- Spinnmilben
- weiße Fliegen
- Blattläuse
- Zikaden
- sämtliche Käferlarven
Anwendung
Angewendet werden Pyrethrine in Form von Sprays und Konzentraten zur Erstellung einer Lösung. Die Hauptverwendungsgebiete sind die Schädlingsbekämpfung und der Pflanzenschutz. Da sich Pyrethrine leicht zersetzen, ist der Zusatz von Stabilisatoren (Antioxidantien) bei den in Haushalt, Vorratslager und Garten eingesetzten Schädlingsbekämpfungsmitteln erforderlich.
Toxikologie
Pyrethrine besitzen eine neurotoxische und hautreizende Wirkung. Erstere entfaltet sich sowohl bei motorischen als auch bei sensorischen Nerven. Eine mutagene oder kanzerogene Wirkung konnte bisher nicht nachgewiesen werden.
um diese Funktion zu nutzen.