Pumpenlose extrakorporale Lungenunterstützung
Synonym: pECLA
Englisch: Pumpless extracorporeal lung assist, pECLA
Definition
Die pumpenlose extrakorporale Lungenunterstützung, kurz pECLA, zählt wie die ECMO zu den extrakorporalen Unterstützungsverfahren. Im Gegensatz zur ECMO verfügt die pECLA über keine Blutpumpe, die das Blut wieder in den Kreislauf zurück befördert. Eingesetzt wird die pECLA beispielsweise im Rahmen eines Lungenversagens.
Prinzip
Bei der pECLA wird Blut aus dem arteriellen System ausgeleitet, durch einen Membranoxygenator mit sehr geringem Widerstand geleitet und wieder in den Körper reinfundiert. Der Blutstrom wird durch die Blutdruckdifferenz zwischen dem arteriellen und venösen System angetrieben. Die langsame Strömungsgeschwindigkeit ermöglicht eine sehr effektive Elimination von Kohlenstoffdioxid. Der Effekt auf die arterielle Sauerstoffsättigung ist weniger ausgeprägt.
Indikationen
Diese Indikationen der pELCA ähneln denen der ECMO, allerdings ist eine hämodynamische Stabilität des Patienten Voraussetzung:
- respiratorische Azidose (hyperkapnisch)
- hyperkapnisches Lungenversagen
- ARDS
- ausgeprägte Hyperkapnie
Kontraindikationen
- Eingeschränkte kardiale Pumpfunktion (Herzminutenvolumen < 2,5 ml/min)
- Therapierefraktäre Hypoxämie
- pAVK
- Arterieller Gefäßdurchmesser < 5 mm
- Schwere disseminierte intravasale Gerinnungsstörung
- Heparin-induzierte Thrombozytopenie Typ 2
Vorteile
Im Vergleich zu pumpengestützten Systemen wie der ECMO hat die pECLA den Vorteil der einfacheren Handhabung – zum Beispiel in Bezug auf einen Patiententransfer. Außerdem kommt es zu einer geringeren Bluttraumatisierung und Gerinnungsaktivierung.
Literatur
- https://link.springer.com/article/10.1007/s00113-001-0394-z abgerufen am 24.07.2023
- https://dgfkt.de/wp-content/uploads/KARDIOTECHNIK-Ausgabe-2006-1-buchwald.pdf abgerufen am 24.07.2023
- Pilarczyk, K et al. , “Extrakorporale Herz- und Lungenersatzverfahren: „Extracorporeal membrane oxygenation“, „extracorporeal life support“ und „pumpless extracorporeal lung assist“ Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie 2013