Pseudo-Jones-Fraktur
Englisch: pseudo-Jones fracture, avulsion fracture of the proximal 5th metatarsal, avulsion fracture of the fifth metatarsal styloid, tennis fracture, dancer fracture
Definition
Die Pseudo-Jones-Fraktur ist eine Abrissfraktur der lateralen Tuberositas, der Basis des 5. Mittelfußknochens.
Epidemiologie
Die Pseudo-Jones-Fraktur ist eine der häufigsten Avulsionsverletzungen des Fußes und macht über 90 % der Frakturen der Basis des 5. Mittelfußknochens aus.
Ätiopathogenese
Die Pseudo-Jones-Fraktur wird durch eine forcierte Inversion des Fußes in Plantarflexion verursacht. Die Folge ist ein knöcherner Abriss der Sehne des Musculus peroneus brevis. Teilweise wird auch der Abriss des ebenfalls hier ansetzenden lateralen Strangs der Plantaraponeurose als Ursache angesehen.
Radiologie
Eine Pseudo-Jones-Fraktur wird in der Regel im konventionellen Röntgenbild diagnostiziert. Typischerweise verläuft die Frakturlinie transversal durch die posteriore Basis des Os metatarsale V. Das Tarsometatarsalgelenk wird dabei meist nicht erreicht.
Differenzialdiagnosen
Die Pseudo-Jones-Fraktur muss von anderen Frakturen im Bereich der Basis des 5. Mittelfußnochens abgegrenzt werden:
- Jones-Fraktur: am Übergang zwischen Metaphyse und Diaphyse, auf Höhe des Intermetatarsalgelenks zwischen Os metatarsale IV und V.
- Stressfraktur des Os metatarsale V: meist an der proximalen Diaphyse distal des Intermetatarsalgelenks lokalisiert
Weiterhin sollte die Pseudo-Jones-Fraktur nicht mit einem akzessorischen Knochen (Os peroneum oder Os vesalianum pedis) verwechselt werden. Bei Kindern ist weiterhin an die normale Apophyse des proximalen Os metatarsale V zu denken. Diese tritt meist im Alter von 10 bis 12 Jahren auf und fusioniert innerhalb von 2 bis 4 Jahren. Im Gegensatz zur Frakturlinie ist die Apophyse parallel zum Schaft orientiert. Klinisch ist auch ein Morbus Iselin zu erwägen.
Therapie
Pseudo-Jones-Frakturen werden meist konservativ behandelt. Bei stark dislozierten Fragmenten mit intraartikulärer Beteiligung kommt eine operative Fixierung in Frage.
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