Protostrongylus
Synonym: Protostrongyliden, kleine Lungenwürmer
Definition
Die Gattung Protostrongylus gehört zur Familie Protostrongylidae. Vertreter dieser Gruppe sind die Verursacher der Protostrongylidose.
Taxonomie
- Domäne: Eukaryota
- Stamm: Nematoda
- Klasse: Secernentea
- Ordnung: Strongylida
- Überfamilie: Metastrongyloidea
- Familie: Protostrongylidae
- Gattung: Protostrongylus
- Familie: Protostrongylidae
- Überfamilie: Metastrongyloidea
- Ordnung: Strongylida
- Klasse: Secernentea
- Stamm: Nematoda
Erreger
Protostrongylus-Arten sind kleine, bis zu 35 mm lange und haardünne Nematoden ohne Mundkapsel. Die Männchen besitzen eine rudimentäre Bursa copulatrix. Die Erstlarven (L1) sind zwischen 250 und 450 µm lang und erscheinen mikroskopisch glasklar bzw. transparent.
Die häufigsten Arten die bei Schafen und Ziegen vorkommen sind
Zusätzlich parasitieren bei den kleinen Wiederkäuern noch weitere Vertreter der Familie Protostrongylidae, wie z.B. Muellerius capillaris (Gattung Muellerius), Cystocaulus ocreatus (Gattung Cystocaulus) und Neostrongylus linearis (Gattung Neostrongylus).
Vorkommen
Protostrongylus-Arten kommen weltweit vor und sind v.a. als Lungenparasiten bei kleinen Wiederkäuern und verschiedenen Wildwiederkäuern von großer Bedeutung.
Entwicklung
Die Weibchen sind ovovivipar, sodass die Erstlarve bereits mit dem Kot ausgeschieden wird. In der Außenwelt bohren sich die Larven in den Fuß von Nackt- und Gehäuseschnecken, um sich anschließend in den Zwischenwirten zur infektiösen Drittlarve (L3) weiter zu entwickeln. Die befallenen Schnecken werden letztendlich per os durch einen geeigneten Endwirt aufgenommen.
Im Anschluss erfolgt eine endogene Wanderung über die mesenterialen Lymphknoten und dem rechten Herzen zur Lunge. Die Präpatenz beträgt etwa 5 bis 9 Wochen. Die Persistenz kann mehrere Jahre betragen.
Epidemiologie
Aufgrund des Ausbleibens einer ausreichenden Immunität gegen Superinfektionen nimmt die Befallshäufigkeit und -stärke mit dem Lebensalter zu.
Klinik
Protostrongylus-Arten parasitieren hauptsächlich in mittleren und kleinen Bronchien. Andere Gattungen dieser Parasitengruppe finden sich in Wurm- und Brutknoten im Lungenparenchym.
Eine Infektion verläuft in der Regel symptomarm mit meist subklinischer Beeinträchtigung der Lungenfunktion.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.
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