Pronationstrauma (Sprunggelenk)
Definition
Epidemiologie
Ätiopathogenese
Mediale Bandverletzungen am oberen Sprunggelenk entstehen meist durch eine plötzliche, forcierte Pronationsbewegung. Dabei kippt der Fuß nach innen. Genauer gesagt findet eine Abduktion des Fersenbeins (Calcaneus) und/oder eine Außenrotation des Sprungbeins (Talus) statt. Dabei reißt vor allem das dreieckförmige Ligamentum deltoideum. Je nach Schweregrad der Distorsion kann eine Bänderdehnung bzw. -zerrung oder eine Bandruptur vorliegen. Darüber hinaus sind knöcherne Bandausrisse (Avulsionsfrakturen) und Sprunggelenksfrakturen möglich.
siehe auch: Sprunggelenksdistorsion
Symptomatik
Diagnostik
Bei der klinischen Untersuchung erfolgt eine Überprüfung der Bandstabilität im Seitenvergleich. Dabei können u.a. folgende klinische Tests eingesetzt werden:
Zum Ausschluss einer Fraktur werden Röntgenbilder des oberen Sprunggelenks in zwei Ebenen angefertigt. Rupturen lassen sich ggf. auch sonographisch nachweisen. Ein MRT wird veranlasst, wenn nach 6-8 Wochen noch immer keine Stabilität des Sprunggelenks vorhanden ist.
Therapie
Bei Distorsionen sind konservative Maßnahmen in der Regel ausreichend, auch bei Bandrupturen. Das Sprunggelenk sollte zunächst geschont, gekühlt und hochgelagert werden (PECH-Schema). Anschließend wird es für mindestens 5 Wochen mit einer Orthese oder einem Tapeverband versorgt. Damit ist eine Pronations- oder Außenrotationsbewegung nur begrenzt möglich und die Bänder haben durch die unterstützende Wirkung des Tapes eine bessere Chance zu heilen. Eine anschließende Physiotherapie wirkt einer chronischen OSG-Instabilität entgegen.
Die Belastung erfolgt schmerzadaptiert. Zunächst sind Unterarmgehstützen für die meisten Patienten eine große Hilfe und Entlastung beim Gehen. Bei Immobilität und weitgehender Ruhigstellung sollte gegebenenfalls eine Thromboseprophylaxe erfolgen.
Sprunggelenksfrakturen werden in den meisten Fällen operativ versorgt.
um diese Funktion zu nutzen.