Posttraumatische Hirnschwellung
Englisch: posttraumatic brain swelling
Definition
Eine posttraumatische Hirnschwellung ist eine Form der sekundären Hirnschädigung im Rahmen eines Schädel-Hirn-Traumas (SHT).
Epidemiologie
Eine fokale, regionale oder diffuse Hirnschwellung tritt bei 10 bis 20 % der Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma auf. Am häufigsten sind Kinder, junge Erwachsene und Personen mit wiederholten Traumata betroffen.
Ätiopathogenese
Posttraumatische Hirnschwellungen können durch vermehrte Gewebeflüssigkeit (Hirnödem) oder durch ein erhöhtes Blutvolumen (zerebrale Hyperämie) infolge einer gestörten vaskulären Autoregulation verursacht werden. Typischerweise entwickelt sich ein schweres Hirnödem erst nach 24 bis 48 Stunden nach dem Unfallereignis.
Radiologie
Eine posttraumatische Hirnschwellung wird mittels Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) diagnostiziert. Anfänglich zeigt sich meist nur ein leichter raumfordernder Effekt mit Kompression der Sulci oder der Liquorzisternen. Die Differenzierbarkeit zwischen grauer und weißer Substanz ist anfangs relativ gut erhalten und eine ggf. vorliegende subfalzine Herniation ist meist nur gerig ausgeprägt. Liegt jedoch eine extraaxiale Raumforderung, wie ein akutes Subduralhämatom vor, muss auf das Verhältnis zwischen subduraler Saumbreite und der Mittellinienverlagerung geachtet werden: Beträgt die Differenz > 3 mm, ist die Mortalität sehr hoch. In diesem Fall muss eine frühe schwerwiegende Hirnparenchymschwellung vermutet werden.
In der MRT zeigen sich geschwollene Gyri in T1w hypointens und in T2w hyperintens. Weiterhin fällt eine gestörte Diffusion in der DWI-Sequenz und ADC-Map auf.
Mit fortschreitender Hirnschwellung wird die Mark-Rinden-Abgrenzung unscharf und verschwindet schließlich. Die Seitenventrikel werden schmaler und die oberflächlichen Sulci sind nicht mehr erkennbar.
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