Postoperatives Shivering
Synonym: Postoperatives Zittern
Definition
Postoperatives Shivering ist ein unwillkürliches Zittern nach einer Narkose (Allgemeinanästhesie). Es kann aber auch nach großflächigen Regionalanästhesien auftreten.
Pathogenese
Das postoperative Shivering ist eine Kompensationsreaktion des Körpers auf den Wärmeverlust durch die Anästhesie. Der Wärmeverlust, der abhängig von der jeweiligen chirurgischen Manipulation unterschiedlich stark eintritt, wird durch die anästhetikabedingte Vasodilatation verstärkt. Es wird aber auch durch die Dämpfung der hypothalamischen Temperaturregulationsareale getriggert. Nach dem Abklingen der Narkose registriert der "wache" Hypothalamus den Wärmeverlust und induziert zwecks Wärmegewinnung das Zittern der Skelettmuskulatur.
Komplikationen
Postoperatives Shivering gefährdet die Wundnähte, da sie durch die unkontrollierten Bewegungen aufreißen können. Darüber hinaus ist durch das Shivering eine Verstärkung der postoperativen Schmerzen möglich. Sowohl der intraokuläre, als auch der intrakranielle Druck können steigen.
Bei herzkranken und/oder multimorbiden Patienten kommen Hypoxien unterschiedlichster Ausprägung vor. Bei solchen Patienten kann es auch zum Myokardinfarkt kommen.
Therapie
Das Opioid Pethidin hat sich im Management des postoperativen Shiverings seit Jahrzehnten bewährt. Alternativ kann auch das Sympathikolytikum Clonidin appliziert werden (Cave: Hypotension, Bradykardie!).
Präventiv kann versucht werden, Patienten auf einem vorgewärmten Operationstisch zu lagern und sie mit warmen Decken zu bedecken. Aufgewärmte Infusionslösungen und regelmäßige Temperaturmessungen sind ebenfalls wirksame Präventivmethoden.
um diese Funktion zu nutzen.