Plättchenaktivierender Faktor
Englisch: platelet activating factor
Definition
Der Plättchenaktivierende Faktor, kurz PAF, spielt eine wichtige Rolle in der primären Hämostase. In dieser Phase der Blutgerinnung wird ein sogenannter "weißer Thrombus" gebildet, der aus aggregierten Thrombozyten besteht. Des Weiteren ist der Plättchenaktivierende Faktor ein Mediator von Entzündungsreaktionen und ein Regulator des Blutdrucks.
Chemie
Der Plättchenaktivierende Faktor ist ein Etherlipid. Der Aufbau ähnelt dem eines Phosphoglycerids. Jedoch ist der Acylrest am C1-Atom des Glycerins durch einen langkettigen Alkohol ersetzt, der über eine Etherbindung mit der Hydroxylgruppe des Glycerins verbunden ist. Außerdem ist die Fettsäure am C2-Atom des Glycerins durch einen Acetylrest ersetzt.
Wirkung
Endothelverletzungen aktivieren die Thrombozyten. Sie schütten daraufhin aus ihren Vesikeln ADP, PAF und weitere Substanzen aus. Beide Moleküle führen zur Thrombozytenaktivierung und -aggregation. PAF löst diesen Effekt über die Bindung an PAF-Rezeptoren bereits ab einer Konzentration von 10-11 mol/l aus.
Darüber hinaus wirkt PAF proinflammatorisch, weil es die Phospholipase A2 aktiviert. Diese stellt Arachidonsäure bereit, die Ausgangssubstanz für die Eicosanoide.
PAF scheint außerdem eine wesentliche Rolle bei der Entstehung anaphylaktischer Reationen zu spielen.[1] Es führt unter anderem zu Vasodilatation, erhöhter Gefäßpermeabilität und einer Kontraktion der glatten Muskulatur in den zentralen Atemwegen.
Quellen
- ↑ Peter Vadas - The platelet-activating factor pathway in food allergy and anaphylaxis, Annals of Allergy, Asthma & Immunology, Volume 117, Issue 5, 2016, Pages 455-457, accessed on March 26, 2024
Literatur
- Löffler/Petrides: Biochemie und Pathobiochemie, 9.Auflage
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