Placenta membranacea
Synonyme: membranöse Plazenta, Placenta diffusa
Englisch: placenta membranacea
Definition
Die Placenta membranacea ist eine sehr seltene Störung, bei der die Plazenta als dünne, membranartige Struktur vorliegt. Sie ist partiell oder komplett mit Chorionzotten bedeckt und umgibt daher unter Umständen die gesamte Eihaut. Aufgrund des fehlenden plazentaren Gewebes kommt es zu einer Unterversorgung des Fetus (Plazentainsuffizienz).
Ätiologie
Eine Placenta membranacea tritt durch eine dysfunktionale Plazentation auf. Die genauen pathophysiologischen Vorgänge sind jedoch noch nicht geklärt (2022).
Klinik
Die Placenta membranacea wird durch wiederholte, schmerzlose vaginale Blutungen während der Schwangerschaft klinisch auffällig. Gegebenenfalls liegen andere plazentare Störungen parallel vor, wie z.B. eine Placenta praevia oder Placenta accreta.
Komplikationen
Als Folge der fetalen Minderversorgung kann es zur intrauterinen Wachstumsretardierung (IUGR) bis hin zum intrauterinen Fruchttod (IUFT) kommen. Des Weiteren können postpartale Blutungen, ein Amnioninfektionssyndrom oder eine Plazentaretention auftreten.
Literatur
- Tang et al.: Placenta membranacea: an anormaly of the placenta Medicine (Baltimore), 2019
- Geist et al.: Hebammenkunde, 4. aktualisierte Auflage, 2007
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