Pflegebildung
Englisch: nursing education
Definition
Der Begriff Pflegebildung bezieht sich auf formales Lernen und Ausbildung in der "Wissenschaft" der Krankenpflege. Dies umfasst die Funktionen und Aufgaben in der physischen Versorgung von Patienten und eine Kombination aus verschiedenen Disziplinen. [1]
Begründung
Die demographische Entwicklung führt zu einem steigenden Bedarf an pflegerischer Unterstützung und Betreuung bei Pflegebedürftigkeit, chronischer und akuter Krankheit, zur Prävention und Rehabilitation und am Ende des Lebens in der Palliativversorgung bei gleichzeitig sinkenden Zahlen von Schulabgängern. Diese Herausforderungen verlangen eine umfassende Investition in die Pflegebildung zur qualitativen und quantitativen Sicherstellung der professionellen pflegerischen Versorgung der Bevölkerung. [2]
Berufslaufbahnkonzept
Prinzip der generalistischen Ausbildung
Durch die wachsende Komplexität der Pflegesituationen werden Kompetenzen aller Pflegesparten gleichermaßen benötigt. Aus Sicht des Verbandes der Schwesternschaften vom DRK e.V. hat eine fundierte Pflegeausbildung alle Altersgruppen von Patienten im theoretischen Unterricht gleichermaßen zu berücksichtigen. Ziel sollte sein, Pflegefachkräfte mit einem breit angelegten Fachwissen zur Verfügung zu stellen, die darüber hinaus über die Kompetenz verfügen, sich bei Bedarf spezifisches Wissen anzueignen.
Prinzip der gestuften Kompetenzniveaus
Die Weiterentwicklung der pflegerischen Handlungsfelder führt zu einer gewünschten Ausdifferenzierung von Einsatzmöglichkeiten und damit zu einer Ausdifferenzierung der Kompetenzniveaus professioneller Pflegekräfte. In modernen Gesundheitseinrichtungen werden künftig Pflegekräfte mit ganz unterschiedlichen Kompetenzniveaus arbeitsteilig zusammenarbeiten. Dabei sind einfache Tätigkeiten mit geringerer Komplexität ebenso von Nöten wie Tätigkeiten mit Verantwortungen für die Planung, Durchführung oder Evaluierung des Pflegeprozesses.
Prinzip der horizontalen und vertikalen Durchlässigkeit
Ein zukunftsfähiges Bildungskonzept muss sowohl die Anpassungsweiterbildung (Fortbildung) als auch Wege der Aufstiegsweiterbildung in die höhere Qualifikation bieten. Dabei ist auf eine vertikale und horizontale Durchlässigkeit der Bildungswege zu achten und eine strukturelle Verknüpfung der Berufsausbildung mit der Hochschulbildung zu gewährleisten. [3]
Erweiterte Kompetenzen
- Beratungs- und Schulungskompetenz
- Assessment- und Diagnosekompetenz
- Ethisch begründete Entscheidungskompetenz
- Expertenhaftes Coaching / Anleitung
- Interdisziplinäre Kompetenz
- Delegationskompetenz
- Fähigkeit zur Beurteilung wissenschaftlicher Studien
- Forschungsfähigkeiten
- Unterstützung der Wissenzirkulation
- Reflexionsfähigkeit
- Übernahme von Vorbild- / Leitungsfunktion in klinischer und professioneller Hinsicht [4]
Quellen
- ↑ http://www.enotes.com/nursing-education-reference/nursing-education
- ↑ Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe 2005
- ↑ Verband der Schwesternschaften vom DRK e.V.
- ↑ Stemmer“-Gutachten 2008
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