Perimesencephale nicht-aneurysmatische SAB
Synonyme: perimesencephale nicht-aneurysmatische Subarachnoidalblutung, benigne perimesencephale SAB
Englisch: perimesencephalic nonaneurysmal subarachnoid hemorrhage, perimesencephalic nonaneurysmal SAH, benign perimesencephalic SAH
Definition
Die perimesencephale nicht-aneurysmatische SAB, kurz pnSAB, ist eine nicht-traumatische Subarachnoidalblutung (ntSAB), die anatomisch auf die perimesencephalen und präpontinen Zisternen beschränkt ist. Sie ist die häufigste Ursache einer nicht-aneurysmatischen SAB.
Epidemiologie
Das Haupterkrankungsalter beträgt 40 bis 60 Jahre. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen.
Ätiologie
Die genaue Ätiologie der pnSAB ist derzeit (2022) unklar. In der Regel wird keine Blutungsquelle gefunden, wobei eine venöse, nicht aneurysmatische Ruptur vermutet wird.
Klinik
Die pnSAB geht mit leichten bis moderaten Kopfschmerzen einher. Gelegentlich werden auch Vernichtungskopfschmerzen mit Meningismus beschrieben.
Eine pnSAB weist i.d.R. eine gute Prognose auf. Eine erneute Blutung tritt nur bei weniger als 1 % der Patienten auf. Vasospasmen und verzögerte zerebrale Ischämien sind selten.
Diagnostik
In der Schädel-CT zeigt sich eine fokale SAB in den interpedunculären, perimesencephalen und präpontinen Zisternen. 90 % der Patienten mit einer perimesencephalen SAB zeigen keine Auffälligkeiten in der digitalen Subtraktionsangiographie (DSA). Jedoch führt in 5 bis 10 % der Fälle ein rupturiertes Aneurysma der hinteren Strombahn oder eine vertebrobasiläre Dissektion zu einer perimesencephalen Ausbreitung. Als zuverlässige Alternative zur DSA kann eine CT-Angiographie (CTA) durchgeführt werden. Wenn die initiale CTA negativ ist, ist eine DSA oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) i.d.R. nicht notwendig.
Differenzialdiagnosen
- Aneurysmatische SAB: meist ausgedehntere Ausbreitung über die basalen Zisternen bis in den Interhemisphärenspalt und in die laterale Sylvische Fissur
- Traumatische SAB: zugrundeliegendes Schädel-Hirn-Trauma (SHT) und meist in der Nähe einer Hirnkontusion. In der Regel peripherer im Bereich der zerebralen Konvexität und in der Sylvischen Fissur. Bei einigen SHTs kann das Mesencephalon gegen die Incisura tentorii stoßen, wobei eine perimesencephale SAB auftritt. Im Gegensatz zur pnSAB zeigt sich meist kein Blut interpedunkulär und präpontin.
- Konvexale SAB: nur im Bereich der zerebralen Konvexität, meist in einem einzelnen Sulcus oder in unmittelbar benachbarten Sulci.
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