Beckenzwinge
Synonym: Beckenklemme
Englisch: pelvic clamp, pelvic C-clamp
Definition
Die Beckenzwinge ist ein Instrument in der Notfallmedizin. Es wird zur temporären Reposition und Stabilisierung einer Beckenfraktur sowie zur Blutungskontrolle eingesetzt.
siehe auch: Beckenschlinge
Indikation
Die Beckenzwinge wird bei Beckenfrakturen mit vertikaler und horizontaler Instabilität zur Notfallkompression des hinteren Beckenrings verwendet, z.B. bei kreislaufinstabilen Patienten mit Typ-C Beckenfraktur (AO-Klassifikation).
Kontraindikation
Bei Frakturen des Darmbeins (Os ilium) in der Nähe des Iliosakralgelenks ist die Anlage der Beckenzwinge nicht geeignet, da eine sichere Verankerung nicht gegeben ist. Zudem kann es zu einer Dislokation nach medial über das Kreuzbein (Os sacrum) kommen.
Komplikationen
Beim Anlegen einer Beckenzwinge kann es zu einer Verletzung der glutealen Gefäße und des Nervus ischiadicus sowie zu einer Perforation der Darmbeinschaufel kommen. Der Plexus lumbosacralis kann ebenfalls betroffen sein.
Quellen
- Ewerbeck V. et al., Standardverfahren in der operativen Orthopädie und Unfallchirurgie, 2007, Deutschland, Thieme
- pschyrembel.de, Beckenzwinge, abgerufen am 03.08.2023
- Texhammar R. et al., AO-Instrumente und -Implantate: Technisches Handbuch, 2013, Deutschland, Springer Berlin Heidelberg
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