Pelargonium sidoides
Handelsname: Umckaloabo (EPs 7630)
Synonyme: Pelargonie, Kapland-Pelargonie, Kalwerbossie, Kap-Pelargonie, Afrikanische Geranie, Südafrikanische Pelargonie
Definition
Pelargonium sidoides ist eine in Südafrika, vor allem in der Kapgegend, wachsende Art der Perlargonien aus der Familie der Geraniaceae. Aus ihr wird ein apothekenpflichtiger Wurzelextrakt gewonnen, der zur Behandlung von Atemwegsinfekten eingesetzt wird.
Botanik
Pelargonium sidoides hat herzförmige, lang gestielte Blätter mit samtiger Oberfläche. Während der Blütezeit im Sommer (Oktober - Januar) entwickelt die Pflanze charakteristische dunkel-purpurfarbene, bisweilen fast schwarze Blüten. In der freien Natur findet man die Pflanze vor allem im offenen Grasland. Sie kann dort auf sandigen oder lehmhaltigen Böden wachsen und erreicht eine Höhe zwischen 20 und 80 Zentimetern.
Inhaltsstoffe
Zu den Inhaltsstoffen zählen:
- Cumarine-Derivate
- Gerbstoffe
- Phenolische Verbindungen
Verwendung
Als Droge werden nach Europäischem Arzneibuch die getrockneten, unterirdischen Organe von Pelargonium sidoides (Pelargonii radix) verwendet. Laut Arzneibuch darf Pelargoniumwurzel auch von Pelargonium reniforme gewonnen werden.
Aufgrund der bakteriostatischen und immunmodulierenden Effekte werden Pelargonium-Extrakte bei Erkältungskrankheiten wie Bronchitis oder Sinusitis eingesetzt.
In der traditionellen afrikanischen Medizin findet ein Sud der Kapland-Pelargonie bei Magen-Darm-Beschwerden Anwendung.
Die ESCOP gibt in ihrer Monografie als Anwendungszweck die Behandlung von Symptomen von Atemwegsinfektionen und banalen Erkältungen wie verstopfte oder laufende Nase, Halsschmerzen und Husten an.
In der Monografie des HMPC wird die Kapland-Pelargonie als traditionelles Arzneimittel zur Behandlung einer akuten Bronchitis eingeordnet.
Nebenwirkungen
Die Kapland-Pelargonie wird im Allgemeinen gut vertragen. Gelegentliche Nebenwirkungen sind:
- Magen-Darm-Beschwerden
Selten können leichtes Zahnfleisch- oder Nasenbluten auftreten.
Kontraindikationen
Kontraindikationen sind schwere Lebererkrankungen sowie eine bekannte Überempfindlichkeit gegen den Arzneistoff.
Für die Anwendung von Pelargoniumwurzel während Schwangerschaft und Stillzeit liegen bisher (2025) keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor. Von einer Anwendung bei Kindern unter einem Jahr wird abgeraten.
Trivia
Nach einer Veröffentlichung des Arztes Dr. Adrien Sechehaye im Jahr 1930 wurde die Kapland-Pelargonie zeitweise zur Behandlung der Tuberkulose eingesetzt.