Ovarien-Drilling
von englisch: to drill – bohren
Synonym: ovarielles Drilling
Englisch: ovarian drilling, laparoscopic electrocoagulation of the ovarian surface (LEOS)
1. Definition
Das Ovarien-Drilling ist ein reproduktionschirurgisches Verfahren zur Behandlung des polyzystischen Ovarialsyndroms (PCOS). Es dient zur Behebung der Anovulation, um wieder einen spontanen Eisprung zu erreichen.
2. Hintergrund
Durch das Setzen zahlreicher Perforationen an der Oberfläche des Eierstocks wird dessen Volumen verringert. Durch die Zerstörung von Teilen des Eierstocks und damit der Androgen-produzierenden Thekazellen des heranreifenden Ovarfollikels, soll die Menge an Testosteron und luteinisierendem Hormon (LH) reduziert und die Menge an follikelstimulierendem Hormon (FSH) erhöht werden. Ziel ist es, die PCOS-bedingte Hyperandrogenämie zu reduzieren und das hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen. Der genaue Mechanismus ist jedoch bisher (2025) nicht abschließend verstanden.
In der aktuellen Überarbeitung der evidenzbasierten internationalen Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des PCOS wird das Ovarien-Drilling als Second-Line-Therapie aufgeführt.[1] Es wird jedoch teilweise kontrovers diskutiert.
3. Durchführung
Ovarien-Drilling wird laparoskopisch unter Sedierung durchgeführt. Dabei wird der Cortex ovarii chirurgisch mittels Hitze (Elektrokauter oder Laser) punktiert. Anschließend wird elektrischer Strom an das Stroma der Eierstöcke abgegeben.
4. Risiken
Zu den Risiken des Ovarien-Drillings gehören u.a.:
Wie bei anderen laparoskopischen Operationen kann es zu Verletzungen des Darms, der Blase und der Blutgefäße kommen. Außerdem besteht das Risiko eines Fruchtbarkeitsverlustes.
5. Literatur
- Deutsches Gesundheitsportal – Ovarien-Drilling bei Frauen mit PCOS und die Auswirkung auf die Fertilität, abgerufen am 15.01.2025
- Aerzteblatt.de – In-vitro-Aktivierung: Ovar im Labor „wiederbelebt“, abgerufen am 15.01.2025