Orbitawandfraktur
Definition
Orbitawandfrakturen sind Frakturen an den knöchernen Begrenzungen der Augenhöhle (Orbita). Sie können durch direkte Krafteinwirkung auf das Auge oder den Orbitarahmen entstehen.
Einteilung
Abhängig von der Lokalisation werden folgende Frakturen unterschieden:
- Orbitabodenfraktur, die als Blow-out- oder Blow-in-Frakturen auftreten können
- Frakturen der medialen oder lateralen Orbitawand (häufig mit größeren Weichteilverletzungen verbunden)
- Orbitadachfrakturen
Frakturen der lateralen Orbitawand und des Orbitadachs treten nur sehr selten isoliert auf.
Klinik
- Enophthalmus: Vergrößerung des Orbitalumens nach medial oder kaudal durch knöcherne Aussprengung
- Exophthalmus bei retrobulbären Hämatom (Cave: Gefahr der Erblindung)
- Monokelhämatom und Hyposphagma
- Okulokardialer Reflex
- Periorbitale Schwellung
- Palpationsschmerzen und ggf. Stufenbildung im Bereich der Sutura zygomaticofrontalis und/oder infraorbital
- Augenbewegungsstörungen (durch Einblutung, Einklemmung oder Kompression der Augenmuskulatur)
- Diplopie (aufgrund der Bulbusdislokation)
Diagnose
Therapie
Bei kleinen, nicht-dislozierten Defekten ohne klinische Symptomatik ist kein operatives Vorgehen indiziert. Es erfolgt lediglich eine regelmäßige Kontrolle und ein abschließendes augenärztliches Konsil nach 14 Tagen.
Liegen größere Defekte vor oder kommt es zur Ausbildung von Symptomen, erfolgt eine Orbitarevision über einen transkonjunktivalen (Orbitaboden), transkarunkulären (mediale Orbitawand) oder Oberlidzugang (laterale Orbitawand). Zur Rekonstruktion der Orbita wird eine Membran aus Polydioxanon bzw. Polyglacin 910/Polydioxanon und/oder ein individuelles Titan-Mesh eingelegt.
um diese Funktion zu nutzen.