Nucleus ventromedialis hypothalami
Englisch: ventromedial hypothalamic nucleus(VMH), ventromedial nucleus of the hypothalamus (VMM)
Definition
Der Nucleus ventromedialis hypothalami ist ein Kerngebiet des Hypothalamus, das einen Teil des Tuber cinereum bildet. Es übernimmt u.a. Steuerungsfunktionen bei der Nahrungsaufnahme, bei der Thermoregulation sowie beim Sexualverhalten und ist an der Entstehung des Sättigungsgefühls beteiligt.
Topographie
Der Nucleus ventromedialis hypothalami grenzt medial an den Nucleus periventricularis, kaudal an den Nucleus arcuatus, kranial an den Nucleus dorsomedialis sowie rostral an den Nucleus supraopticus.
Einteilung
Der Nucleus ventromedialis kann weiter in vier Subnuclei unterteilt werden, die sich histologisch, neurochemisch und funktionell unterscheiden. Dazu zählen:
- Nucleus ventromedialis anterior (VMHa)
- Nucleus ventromedialis dorsomedialis (VMHdm)
- Nucleus ventromedialis ventrolateralis (VMHvl)
- Nucleus ventromedialis centralis (VMHc)
Funktion
Der Nucleus ventromedialis spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung des Sättigungsgefühls. In Tierexperimenten führten Läsionen der Region zu einer signifikanten Gewichtszunahme sowie zu einem Anstieg der Plasmainsulinspiegel und zu einer vermehrten Produktion von Leptin. Im Vergleich zu anderen Hypothalamusregionen scheint hier die Dichte von Cannabinoid-Rezeptoren erhöht zu sein.
Das Kerngebiet hat bei Tieren einen wesentlichen Einfluss auf das Spielverhalten und den Sexualtrieb. Schädigungen führen zu einem reduzierten Spieltrieb und zu einer verminderten sexuellen Stimulierbarkeit.
um diese Funktion zu nutzen.