Tensid
von lateinisch: tendere - spannen
Synonyme: Oberflächenaktive Substanz, amphiphiler Stoff, Netzmittel, Benetzungsmittel
Englisch: tenside
Definition
Tensid sind amphiphile chemische Verbindungen, welche die Oberflächenspannung von polaren und unpolaren Flüssigkeiten herabsetzen. Sie ermöglichen Dispersionen eigentlich nicht miteinander mischbarer Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Öl und Wasser.
In der Lebensmittelindustrie werden Stoffe mit Tensidwirkung als Emulgatoren bezeichnet.
Arten von Tensiden
Die Tenside werden wie folgt unterteilt:
| Tenside | polare Gruppe(n) |
| anionische Tenside | –COO− (Carboxylat), –SO3− (Sulfonat) oder –OSO3− (Sulfat) |
| kationische Tenside | R4N+ (quartäre Ammoniumgruppe) |
| nichtionische Tenside | –OH (Alkohol) und –O– (Ether) |
| zwitterionische Tenside | meist –COO− (Carboxylat) und R4N+ (quartäre Ammonium-Gruppe) |
Tenside, die als Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen oder Pflanzen gebildet werden, nennt man Biotenside. Beispiele sind Surfactin und Saponin.
Nutzung
Im täglichen Leben werden Tenside verwendet, um eine bessere Benetzung von behandelten Materialien (besonders Textilien) durch polare Flüssigkeiten zu erzielen. Daher sind sie Bestandteil vieler Wasch- und Reinigungsmittel. Reinigungsmittel, die Tenside enthalten, werden auch als Detergenzien bezeichnet.
In der Biochemie werden Tenside zur u.a. zur Denaturierung von Proteinen und zur Solubilisierung von Membranproteinen genutzt.