Biotensid
Englisch: biosurfactant
Definition
Biotenside sind oberflächenaktive Substanzen (Tenside), die als Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen wie Bakterien oder Hefen gebildet werden. Gelegentlich können Biotenside auch pflanzlichen Ursprungs sein. Sie besitzen ähnliche chemische Eigenschaften wie synthetische Tenside, d.h. sie sind amphiphil, weisen also sowohl einen hydrophoben als auch einen hydrophilen Molekülteil auf.
Nutzen
Die strukturelle Diversität, ihr in der Regel umweltfreundliches Verhalten machen Biotenside zu interessanten Anwendungsobjekten im Bereich Umweltschutz, Kosmetik, Pflanzenschutz sowie in der pharmazeutischen Forschung.
Einteilung
Die Hauptklassen der Biotenside umfassen
• Lipoaminosäuren und Lipopeptide
• Biopolymere: Lipoproteine, Lipopolysaccharide usw.
• Phospholipide, Mono- und Diglyceride, Fettsäuren
Beispiele
| Biotensid | Quelle | Stoffklasse |
| Surfactin | Bacillus subtilis | Zyklisches Peptid |
| Iturin | Bacillus subtills | Lipopeptid |
| Trapoxin | Helicoma ambiens | Zyklisches Peptid |
| Rhamnolipide | Pseudomonas aeruginosa | Glykolipid |
| Emulsan | Mais- oder Palmöl | Esterverbindung |
| Lichenysin G | Bacillus licheniformis | Lipopeptid |
Referenzen
- Lang, S., Trowitzsch-Kienast, W. (2002). Mikrobielle Biotenside. In: Biotenside. Chemie in der Praxis. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80126-5_2