Nervus ulnaris (Fleischfresser)
Synonym: N. ulnaris
Definition
Der Nervus ulnaris der Fleischfresser ist ein langer gemischter Nerv des Plexus brachialis.
Anatomie
Der Nervus ulnaris geht zusammen mit dem Nervus medianus aus dem Armgeflecht hervor. Er zieht mit der Arteria brachialis an der medialen Seite der oberen Vordergliedmaße nach distal. Auf Höhe der Abzweigung der Arteria collateralis ulnaris zieht der Nervus ulnaris - zusammen mit der gleichnamigen Vene - in Richtung Tuber olecrani.
Während seines Verlaufs und im Bereich des Ellenbogengelenks entlässt der Nerv folgende Äste:
- Nervus cutaneus antebrachii caudalis: sensibler Hautast für die Haut an der Kaudalseite des Vorderbeins
- Rami musculares an die Beuger des Karpal- und der Zehengelenke
- sensible Ästchen an die kaudale Ausbuchtung des Ellenbogengelenks
siehe Hauptartikel: Nervus medianus (Veterinärmedizin)
Aufgrund der speziellen Gestaltung des Autopodiums wird im Folgenden der distale Teil des Nervus ulnaris beim Fleischfresser genauer beschrieben.
Ramus dorsalis
Der Ramus dorsalis des Nervus ulnaris entspricht dem Ramus dorsalis manus des Menschen. Er schlägt sich um die laterale Seite des Karpus auf die dorsolaterale Fläche des Mittelfußes und liefert den Nervus digitalis dorsals V abaxialis. Bei der Katze verbindet er sich gleichzeitig noch mit dem Nervus digitalis dorsalis communis IV des Nervus radialis.
Ramus palmaris
Der Ramus palmaris des Nervus ulnaris teilt sich beim Hund schon proximal des Karpus in einen Ramus profundus und in einen Ramus superficialis. Beide Äste laufen medial vom Os carpi accessorium über die Beugefläche des Karpalgelenks zehenwärts.
- Ramus profundus: Der Ramus profundus verläuft distal vom Karpus in einem Bogen nach medial und entlässt dabei die Nervi metacarpei palmares, die sich proximal des 1. Zehengelenks mit den Nervi digitales palmares communes I-IV des Nervus medianus verbinden.
- Ramus superficialis: Der Ramus superficialis zweigt sich in den Nervus digitalis palmaris V abaxialis sowie Nervus digitalis palmaris communis IV auf. Zusammen innervieren sie alle gemeinsamen und besonderen Zehenmuskeln der Vorderpfote.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band III: Kreislaufsystem. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
- Künzel, Wolfgang. Topographische Anatomie, Hochschülerschaft Veterinärmedizinische Universität (Hersausgeber), 3. Auflage. WS 2011/12
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