Nephropathologie
Definition
Die Nephropathologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der histopathologischen Untersuchung und Diagnostik von Nierenerkrankungen befasst. Sie ist eine Unterdisziplin der Pathologie, die speziell auf Veränderungen im Gewebe der Nieren fokussiert ist. Ziel ist es zwischen entzündlichen, autoimmunen, genetischen und vaskulären Ursachen zu unterscheiden, was für eine zielgerichtete Therapie entscheidend ist.
Hintergrund
Unter anderem können folgende Schädigungsmuster des Nierengewebes beschrieben werden:
- Nekrose und Sklerose der Kapillaren (z.B. durch thrombotischen Verschluss)
- Exsudation (Austritt von Leukozyten und Fibrin)
- Verdickung der Basalmembran durch Ablagerung von Immunkomplexen
Zudem wird das lichtmikroskopische Ausmaß des Organbefalls (diffus oder fokal) und der Kapillarschädigung (segmental oder global) beurteilt:
- Diffus: > 50 % der Glomerula betroffen
- Fokal: < 50 % der Glomerula betroffen
- Segmental: nur ein Teil des Kapillarschlingen innerhalb eines Glomerulus betroffen
- Global: alle Kapillaren innerhalb eines Glomerulus betroffen
Basierend auf dieser Einteilung kann dann eine Zuordnung erfolgen (z.B. Fokal-segmentale Glomerulosklerose).
Quelle
- Kuhlmann et al., Nephrologie, Thieme, 2008