NF-κB
Englisch: nuclear factor 'kappa-light-chain-enhancer' of activated B-cells
Definition
NF-κB ist ein spezifischer Transkriptionsfaktor, der vor allem bei der Regulation der Immunantwort, der Zellproliferation und der Apoptose einer Zelle von großer Bedeutung ist.
Biochemie
Struktur
NF-κB besteht aus fünf oder sieben verschiedenen Proteinen, die zusammen an einer Domäne von 300 Aminosäuren aufgehängt sind. Jeweils zwei der Proteine können zusammen ein Dimer bilden. Derzeit sind folgende fünf Untereinheiten von NF-κB bekannt:
Wirkung
Vorzugsweise bindet NF-κB an das κB-Motiv der menschlichen DNA und bewirkt in einer laufenden Immunantwort die Transkription von verschiedenen Adhäsionsproteinen und Zytokinen, die wiederum selbst eine wichtige Rolle in der Regulation des Immunsystems spielen.
Außerdem spielt NF-κB eine untergeordnete Rolle in der Aktivierung der Cyclooxygenase 2 (COX-2) und ist damit indirekt an der Synthese von Prostaglandin E2 beteiligt.
Regulation von NF-κB
Das NF-κB selbst wird von TNF-α und Interleukin-1 im Rahmen der Immunantwort stimuliert und aktiviert. Dabei kommt NF-κB nahezu in jeder menschlichen Zelle, hauptsächlich aber in B-Lymphozyten (was ihm seinen Namen verschafft), vor.
Weiterhin kann NF-κB, genau wie seine o.a. Aktivatoren, direkt - z.B. durch Lipopolysaccharide von Bakterien oder durch doppelsträngige RNA in Virus-infizierten Zellen - stimuliert werden. Die wichtigste und bedeutsamste Hemmung von NF-κB ist die Bindung durch Cortisol. Dieser Mechanismus ist die Grundlage der immunsuppressiven Wirkung von Cortisol. Simultan wird durch den Glukokortikoidrezeptor die Transkription des NF-κB-inhibierenden Proteins IκBα induziert.[1]
Quellen
- ↑ Bonnie J. Deroo and Trevor K. Archer: Glucocorticoid Receptor Activation of the IκBα Promoter within Chromatin Mol Biol Cell. 2001 Nov; 12(11): 3365–3374. doi: 10.1091/mbc.12.11.3365 PMCID: PMC60261 PMID: 11694573