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Musculus triceps surae

Synonym: Wadenmuskel
Englisch: triceps surae muscle

1. Definition

Der Musculus triceps surae gehört zu den oberflächlichen Wadenmuskeln und besteht aus zwei Anteilen, welche die Achillessehne als ihre gemeinsame Sehne haben: dem Musculus gastrocnemius und dem Musculus soleus. Der Musculus plantaris wird in der Literatur uneinheitlich als weiterer, dritter Anteil gesehen.

2. Verlauf

2.1. Musculus gastrocnemius

von griechisch: gaster - Bauch und kneme - Bein

Der zweiköpfige Musculus gastrocnemius entspringt am distalen Oberschenkelknochen. Sein Caput laterale hat seinen Ursprung am Epicondylus lateralis femoris, das Caput mediale am Epicondylus medialis femoris. Er begrenzt die Kniekehle, auch Fossa poplitea genannt, von kaudal. Seine beiden Muskelbäuche verschmelzen kaudal, ihre Sehnenfasern strahlen in die Achillessehne ein.

2.2. Musculus soleus

von lateinisch: solea - Sandale, Seezunge

Der Musculus soleus ("Schollenmuskel") entspringt vom oberen Drittel der Tibia und der Fibula. Er liegt unter dem Musculus gastrocnemius und quillt seitlich unter diesem hervor. Distal vereinigt sich seine Sehne mit jener des Musculus gastrocnemius zur Achillessehne.

2.3. Musculus plantaris

von lateinisch: planta - Fußsohle

Der Musculus plantaris wird von einigen Autoren als eigene Entität gesehen, von anderen dem Musculus triceps surae zugeordnet. Er hat seinen Ursprung an der Linea supracondylaris lateralis des Oberschenkelknochens sowie die an der Gelenkkapsel des Kniegelenks. Beim Menschen besitzt er nur eine geringe funktionelle Bedeutung. Seine Fasern strahlen in die Faszie des Musculus soleus und die Achillessehne ein. Gelegentlich kann er an der medialen Seite des Tuber calcanei inserieren.

3. Innervation

Der Musculus triceps surae wird vom Nervus tibialis, der einen Abgang von einem Hauptast des Plexus sacralis darstellt, innerviert.

4. Funktion

Der Musculus triceps surae ist der kräftigste Fußsenker (Plantarflexion). Er presst die Sohle an den Boden und ermöglicht den Zehenstand sowie das Abheben des Fußes vom Boden beim Gehen oder Springen. Weiterhin bewirkt er eine Inversion des Rückfußes und zählt somit zu den Supinatoren. Weiterhin kann der Musculus gastrocnemius im Kniegelenk eine Flexion bewirken.

Ob die Länge des Calcaneus einen signifikanten Einfluss auf die Kraftübertragung des Musculus triceps surae hat, ist nicht abschließend geklärt. Neuere Studien gehen davon aus, dass vor allem die Höhe des Knochens relevant ist.[1]

5. Klinik

Diagnostisch erkennt man einen nicht funktionstüchtigen oder gelähmten Musculus triceps surae daran, dass der Patient sich nicht auf die Zehenspitzen stellen kann (vgl. Funktion Plantarflexion).

siehe auch: Zehenspitzenstand

6. Quellen

  1. Suga T et al.: Calcaneus height is a key morphological factor of sprint performance in sprinters, Scientific Reports volume 10, Article number: 15425 (2020)

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