Musculus iliotibialis cranialis (Geflügel)
Definition
Der Musculus iliotibialis cranialis ist ein Skelettmuskel beim Geflügel, der zur Gruppe der Becken- und Oberschenkelmuskeln gehört.
Anatomie
Der Musculus iliotibialis cranialis ist ein bandartiger und zweigelenkiger Muskel. Während seines Verlaufs bildet er bei den meisten Vogelarten die kraniale Begrenzung des Oberschenkels.
Verlauf
Der Muskel entspringt beim Huhn am kraniodorsalen Rand der Ala praeacetabularis ilii ((Pars praeacetabularis ilii). Der kräftige Muskelbauch ist in der proximalen Hälfte mit dem Musculus iliotibialis lateralis fest verbunden und wird in der distalen Hälfte größtenteils von seinem kranialen Rand bedeckt. Nach seinem Verlauf entlang des kranialen Oberschenkels inseriert er mit einer kurzen Sehne kraniomedial am Ligametum patellae (Kniescheibenband) - noch vor der Endsehne des Musculus femorotibialis internus.
Bei der Taube entspringt der Musculus iliotibialis cranialis zusätzlich an den Processus transversi zweier Wirbel des Notariums. Der Muskelbauch verschmilzt sowohl proximal als auch distal mit dem Musculus iliotibialis lateralis. Der Ansatz gleicht jenem beim Huhn. Bei der Ente hingegen geht der Muskel aus einer Aponeurose hervor. Er ist im proximalen Viertel mit dem Musculus iliotibialis lateralis verbunden und setzt an der Crista cnemialis cranialis des Tibiotarsus an.
Innervation
Die motorische Innervation erfolgt durch einen kleinen Ast des Nervus cutaneus femoralis lateralis.
Funktion
Bei Kontraktion führt der Muskel die Hintergliedmaße vor, wobei das Hüftgelenk gebeugt (Flexion) und das Kniegelenk gestreckt (Extension) wird.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band V: Geflügel. Parey, 2004.
- King, Anthony S. et al. Handbook of Avian Anatomy: Nomina Anatomica Avium. Second Edition. Cambridge, Massachusetts. Published by the Club, 1993.
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