Monaldi-Drainage
nach dem italienischen Pulmologen Vincenzo Monaldi (1899–1969)
Synonym: Monaldi-Saugdrainage
Englisch: Monaldi's drainage
Definition
Eine Monaldi-Drainage ist eine Thoraxdrainage durch den 2. Interkostalraum in der Medioklavikularlinie. Sie dient zur Entlastung eines Pneumothorax in Notfallsituationen. Die Monaldi-Drainage unterscheidet sich von der Bülau-Drainage durch ihre Position und ihr kleineres Lumen.
Indikation
Für die Drainage von Luft ist das kleinere Lumen der Monaldi-Drainage in der Regel ausreichend, nicht jedoch für Pleuraergüsse. Hier wird die Bülau-Drainage eingesetzt.
Vorgehen
Der Patient befindet sich in Rückenlage bei leichter Oberkörperhochlagerung und angewinkelten Armen. Der Zugang erfolgt an der Thoraxvorderseite unterhalb des Schlüsselbeins in der Medioklavikularlinie im 2. oder 3. ICR. Nach gründlicher Hautdesinfektion und Abdeckung mit einem sterilen Lochtuch wird eine großlumige Punktionsnadel am Oberrand der Rippe entlang senkrecht eingestochen, bis Luft entweicht. Anschließend wird der Stahlmandrin zurückgezogen und ein Kunststoffkatheter eingeführt, der an der Thoraxwand gesichert wird.
Geschichte
Die Erstbeschreibung durch Vincenzo Monaldi beinhaltete keine spezifische Position der Drainage. Er beschrieb lediglich den Sog-Mechanismus. Im klinischen Sprachgebrauch wird mit dem Begriff "Monaldi-Drainage" häufig die anatomische Lokalisation ("Monaldi-Position") beschrieben.
Monaldi setzte die Drainage als Saugdrainage bei Tuberkulose zur perkutanen Punktion und Entleerung pleuranaher Kavernen ein. Dies ist nur bei einem obliterierten Pleuraspalt möglich. Durch die Drainage konnte Eiter abgeführt und eventuell Medikamente zugeführt werden.
um diese Funktion zu nutzen.