Mischinfusion
Definition
Mischinfusionen sind Infusionslösungen, die unter sterilen Bedingungen aus mehreren Komponenten in einer Trägerlösung zusammengefügt werden.
Rechtslage
Die Mischung von Infusionslösungen ist eine Arzneimittelherstellung im Sinne § 4 Abs.14 Arzneimittelgesetz und sollte in der Regel in einer Laminar-Air-Flow-Box erfolgen. Auch die Zumischung von Pharmaka zu Infusionslösungen (besonders auf Intensivstationen) fällt im klinischen Alltag ebenfalls unter die Bezeichnung Mischinfusion.
Gefahren
Mischinfusionen sind nicht unumstritten, da durch Wechselwirkungen der zugesetzten Arzneimittel Inkompatibilitäten nicht ausgeschlossen werden können. Einmal in die Mischinfusion gelangt, können sich Bakterien und Pilze vermehren und lebensbedrohliche Infektionen auslösen.
Procedere
- Sämtliche Infusionslösungen nur auf einer sauberen und wischdesinfizierten Arbeitsfläche (Alkohol 70% und Einwegtuch) zubereiten.
- Für jedes Medikament, welches einer Infusion zugemischt wird, muss die Kompatibilität eindeutig geklärt sein.
- Möglichst nur ein Medikament zumischen.
- Zumischung unmittelbar vor der Applikation. Keinesfalls Medikamente in bereits angehängte Infusionen zuspritzen (evtl. zu hohe Konzentration) oder nach Zumischung länger stehen lassen.
- Bestimmte Lösungen sollen nicht zum Zumischen verwendet werden: Fettemulsionen, Aminosäurelösungen, Blut und Blutderivate, hochkonzentrierte Kohlenhydratösungen, Konzentratlösungen zur Osmotherapie oder zur Korrektur des Säure-Basen-Haushaltes.
- Alle Arzneimittelzusätze müssen auf dem Infusionsbehältnis (Infusionsflasche) mit Art, Menge, Datum und Zeitpunkt der Applikation vermerkt werden (Aufkleber).
- Mischinfusionen sind vor und während der Applikation auf Veränderungen (Verfärbung, Ausflockung, Trübung usw.) zu überprüfen.
- In Krankenhäusern mit einer eigenen Klinikapotheke können die Mischinfusionen unter Reinraumbedingungen angefertigt werden.
Quelle
- Dieser Artikel ist eine überarbeitete Kopie aus PflegeWiki