Mikrozephalie
von altgriechisch: mikros - klein; kephalê - Kopf
Synonyme: Mikrocephalus, Mikrozephalus, Mikrocephalie, Mikrokranie
Definition
Unter einer Mikrozephalie versteht man eine Schädelfehlbildung, bei welcher der Schädel im Vergleich zum Normalzustand zu klein ist.
Epidemiologie
Die normale Inzidenz beträgt etwa 1,6 Fälle auf 1.000 Geburten. Die Inzidenz kann in Endemiegebieten des Zika-Virus deutlich höher liegen.
Ursachen
Einer Mikrozephalie liegen meist Fehlentwicklung des Gehirns (z.B. Dysenzephalie, Mikroenzephalie) oder ein vorzeitiger Verschluss aller Schädelnähte (Kraniostenose) zugrunde. Sie kann im Rahmen genetischer Defekte oder durch fruchtschädigende Einflüsse während der Schwangerschaft entstehen.
Genetische Ursachen
Zu den wichtigsten genetischen Defekten, die mit einer Mikrozephalie einhergehen können, zählen unter anderem:
- Trisomie 13 (Pätau-Syndrom)
- Trisomie 14
- Trisomie 21 (Down-Syndrom)
- Katzenschrei-Syndrom
- Angelman-Syndrom
- Williams-Beuren-Syndrom
- DeSanctis-Cacchione-Syndrom
Weitere Ursachen
- Virusinfektionen der Mutter, u.a.:
- Alkoholembryopathie
- Energiereiche Strahlung: Eine strahleninduzierte Mikrozephalie kann bei Kindern auftreten, die während der Schwangerschaft einer erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt waren, z.B. im Rahmen einer onkologischen Therapie.