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Mediterrane Diät

Synonyme: Mittelmeer-Diät, mediterrane Ernährung, mediterrane Kost, MUFA-reiche Ernährung
Englisch: mediterranean diet

1. Definition

Unter der mediterranen Diät versteht man eine Ernährung, die traditionell in bestimmten Regionen Südeuropas (Süditalien, Spanien, Griechenland) üblich ist bzw. war.

2. Charakteristika

Die mediterrane Ernährung umfasst einen relativ hohen Konsum von einfach ungesättigten Fettsäuren (MUFA, v.a. Olivenöl), Obst und Gemüse, Getreideprodukten und Hülsenfrüchten. Milchprodukte (v.a. Käse und Joghurt), Fisch und Wein werden in gemäßigtem, rotes Fleisch in geringem Ausmaß verzehrt. Die Aufnahme von gesättigten und Trans-Fettsäuren ist reduziert.

Die mediterrane Diät wurde 2010 von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Sie beinhaltet jedoch in diesem Kontext auch eine Reihe von Ritualen und Traditionen, die den Anbau, die Ernte, die Verarbeitung und den Verzehr von Lebensmitteln betreffen. Entsprechend werden folgende Aspekte des Lebensstils häufig zur mediterranen Diät gezählt:

  • tägliche körperliche Aktivität
  • direkte, offene zwischenmenschliche Kommunikation (z.B. langes Essen in der Gruppe)
  • liebevolle Zubereitung der Nahrung - kein Fast-Food, sondern Slow-Food
  • tägliche Siesta nach dem Essen

3. Lebensmittelauswahl

Die mediterrane Diät zeichnet sich durch die Aufnahme folgender Nahrungsmittel aus:

3.1. Tägliche Aufnahme von...

  • Vollkornbrot, Nudeln, Reis, anderen Getreideprodukten, Kartoffeln
  • Obst und Gemüse
  • Bohnen, Nüssen, anderen Hülsenfrüchten
  • Milchprodukten (z.B. Joghurt, Käse)
  • Olivenöl
  • Wein (moderat)

3.2. Mehrmalige Aufnahme pro Woche von...

  • Fisch
  • Geflügel
  • Eiern

3.3. Mehrmalige Aufnahme pro Monat von...

  • Süßigkeiten
  • rotem Fleisch

4. Klinik

Im Rahmen von Beobachtungsstudien zwischen 1950 und 1970 konnte in der mediterranen Bevölkerung trotz relativ hoher Fettzufuhr nur eine geringe Rate an Herz-Kreislauf-Erkrankungen (incl. Hypertonie und periphere arterielle Verschlusskrankheit) beobachtet werden. Weiterhin konnten klinische Studien aufzeigen, dass die Bewohner von Mittelmeerländern ein geringeres Risiko für Dickdarmkrebs, Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2 haben. Teilweise wird auch von einem geringeren Risiko für Demenzen ausgegangen.

Die mediterrane Diät wird u.a. aus folgenden Gründen zur Primär- und Sekundärprävention ernährungsbedingter Erkrankungen und bei koronarer Herzkrankheit (KHK) empfohlen:

Stichworte: Diät, Ernährung, Fett, Fettsäure, MUFA
Fachgebiete: Ernährungsmedizin

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